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Konrad Klose, Geschichte der Stadt Lüben, Verlag Kühn Lüben, 1924, S. 398/399
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lande bezogen werden mußten, im Inlande erzeugt würden, und
wies auch den Lübener Magistrat an, holländische Stühle und
Kniestreicherarbeit einzuführen826). Die Lübener Meister wollten
sich darauf nicht einlassen; sie scheuten die Kosten und den Mangel
an Absatz. Da ging der Bürgermeister von Lepin mit gutem
Beispiel voran. Er schaffte zwei holländische Werkstühle mit den
nötigen Requisiten an, ließ aus Berlin und Hannover vier sog.
spanische Weber kommen und begann mit diesen, einem ange-
lernten Lübener Meister und zwei Knappen unter behördlicher
Erlaubnis die Arbeit; zeitweilig beschäftigte er an 26 Personen.
Er mußte aber berichten, daß für diesen Betrieb ein größeres
Kapital erforderlich sei, und daß er daher nur unter staatlicher
Subvention gedeihen könnte.
Die preußische Verwaltung begann frühzeitig der Tuch-
fabrikation Augenmerk zuzuwenden. In rascher Folge wurden
Maßnahmen getroffen, um sie zu neuer Blüte zu bringen. Im
Jahre 1746 wurde eine neue Schauordnung erlassen, 1752 neue
Innungsartikel, 1764 ein neues Spinnreglement, 1765 ein neues
Tuchreglement, ungerechnet die mannigfachen sonstigen Ver-
fügungen. Das Lübener Mittel erhielt 1743 eine neue Organi-
sation; den Vorstand bildete der Oberälteste mit 3 Nebenältesten
und mehreren Besitzern und der Zwölferausschuß. Wahl und
Rechnungsabnahme leitete der Ratskommissar. Die Abhaltung
der Wahl kostete 23 rtl., daher beantragte die Zeche dreijährige
Wahlperioden, denn die Geldmittel waren gering. Man klagte,
daß die Tücher unter dem Selbstkostenpreise verkauft werden
müßten. In demselben Jahre wurde das Magistratsmitglied
Johann Friedrich Schulze als Fabrikinspektor berufen, 1747 Bür-
germeister Holtzhausen zum Kommissar für die Tuchmacherei er-
nannt, 1755 erhielt er in Joh. Christoph Hummel einen Gehilfen,
der 1763 zum zweiten Fabrikinspektor avanzierte.

Jahr Meister Gesellen Stühle Bem. Stück Jahr Meister Gesellen Stühle Bem. Stück
        Jahres-produktion         Jahresprodk.
[Zahlen siehe Originaltext oben!]

826 Staatsarchiv Rep. 28 O. A. Lüben XIV. Bericht vom 16.5.1730.
Zum Folgenden vergl. meinen Aufsatz "Beiträge zur Geschichte der Stadt
Lüben unter der Regierung Friedrichs des Großen" in den Mitteilungen
des Liegnitzer Geschichts- und Altertumsvereins Heft III.
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Durch den starken Druck von oben wurde erreicht, daß die
Jahresproduktion vor dem Siebenjährigen Kriege fast derjenigen
aus den letzten Jahren der kaiserlichen Verwaltung gleichkam.
In der Übersicht Seite 398 fehlen zum größten Teile die Angaben
über die Höhe der Jahresproduktion.

Jahr Meister Gesellen Stühle Quantum
d.verarb.
Wolle
Tücher
(bessere)
Gering.
Zeuge
Wert der
Jahres-
produkt.
Pro-
duktions-
kosten
Gewinn pro
Meister
        Stein Stück Stück rtl rtl rtl rtl
[Zahlen siehe Original oben!]
          (Die Angaben waren nicht zu ermitteln) (wurde erst von 1773 an festgestellt) (Verändertes Formular)