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Konrad Klose, Geschichte der Stadt Lüben, Verlag Kühn Lüben, 1924, S. 480/481
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1200 Liedern berechtigt; doch gehören die schönsten von ihnen
noch heute zum Gemeingut des deutsch-evangelischen Volkes. - Ein
Jahr vor seinem Tode ließ Schmolck eine Schrift erscheinen, die
den geistlichen Dichter als Natur- und Heimatfreund zeigt. Dies
köstliche Buch, betitelt "Die wundervolle Schneekoppe oder Be-
schreibung des schlesischen Riesengebirges, aus denen Nachrichten
einiger Personen, welche diesen hohen Berg selbst überstiegen
haben, zusammengetragen von einem Bekannten Schlesier", be-
schreibt die beiden Ausflüge, welche B. Schmolck 1690 als Student
und 1702 als junger Pastor in fröhlicher Gesellschaft unternom-
men hatte. In seiner Freude an schlesischer Sitte und Sage, in
seinem ehrfürchtigen Staunen vor der reichen Gottesnatur, ihren
"abscheulichen Abgründen", "Kräutern und warmen Quellen"
kommt der Dichter uns menschlich näher als in seinen Liedern.
1708 ward er Archidiakonus, 1712 Senior, 1714 Inspektor der
evangelischen Schulen zu Schweidnitz; seit 1735 erblindet, starb
er daselbst am 12. Februar 1737. (Siehe Bild.)
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XVIII. Kapitel

Anhang
(enthaltend Personalien und Statistisches aus Stadt, Kirche,
Schule, Kreis u. dergl. und die ältesten Urkunden)


1. Die Stadt
Personalien der Bürgermeister, Stadtvögte, Stadtschreiber usw.
Vorbemerkung: Bis zur österreichischen Periode wurde
der Rat einschließlich des Bürgermeisters und des Stadtvogts
jährlich am Aschermittwoch neu gewählt. Bis zum Ende des
16. Jahrhunderts wechselten die Ratsmitglieder in der Regel
alljährlich, von da ab fand häufig Wiederwahl statt. Die Vogtei
war bis 1443 in den Händen von Erbvögten; der Stadtschreiber
war angestellter städtischer Beamter. In der preußischen Zeit
unterlag die Organisation der städtischen Verwaltung manchen
Änderungen.

Bis zum Ende der österreichischen Periode
Bürgermeister
1310 Tilo;
1324 Peter parvus;
1357 Nickil Cloptow;
1358 Hans Globkaw;
1362 Tyczo Thowbe;
1363 Nicolaus Cromer;
1365 Heincze Prymkenaw;
1400 Nicze Emmerich;
1409 Merten Tylemann;
1424 Symon Geiseler;
1425 Hans Dresler;
1427 Johann Brieger;
1435 Hans Carnifex;
1438 Johann Nayl;
1443 Hans Hoffmann;
1446 Nickil Hoffmann;
1453 Jost Göbel;
1460 Jost Göbel;
1469 Nicolaus Simon,
1485 Wenczel Smed;
1491 Hans Lächel;
1495 Michel Kornichen;
1507 Laurentius Hoffmann;
1510 Caspar Bogener;
1547 Merten Habermann;
1552 Hans Finster † 9.4.1552;
1561 Georg Habermann;
1563 Barthel Scheybichen;
1566-68 Georg Habermann;
1571-77 Jacob Finster;
1578-79 David Breithor;
1580-81 Jacob Finster † 1581;
1581-87 David Arnold;
1588-91 Hans Gericke;
1591-1594 Jacob Habermann;
1595-1596 Hans Gericke880);
1597-1610 Jacob Habermann † 25.2.1611;
1611-1612 Michael Scholz;
1613-1621 Michael Seiffert881) † 9.9.1621;
1621-1631 Joachim Kretschmer882);
1632-1633 Abraham Clemens † 18.7.1633

880 Epitaph † 21.6.1599 als Ratsverwandter.
881 Epitaph.
882 Epitaph † 2.3.1641 als Altherr.