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Konrad Klose, Geschichte der Stadt Lüben, Verlag Kühn Lüben, 1924, S. 522/523
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Katholische Kirche
Verzeichnis der katholischen Geistlichen
(mitgeteilt von Herrn Pfarrer Tietze)

 1. Johann Balthasar Alexius Avian 1701-1734.
 2. Joh. Kirsta 1734-36.
 3. Nicolaus Meybeum 1736-3.
 4. Leopoldus Kintzel 1738-39.
 5. Carl Putschel 1739-40.
 6. Franz Bartsch 1740-43.
 7. Anton Bartsch 1743-48.
 8. Andreas Benckel 1748-76.
 9. Anton Marx 1776-84.
10. Franz von Harratinger 1785-1811.
11. Christian Berndt 1811-44 (Joseph Lindner, Administrator).
12. Augustin Rauhut 1844-1849 (Gottwald, Administrator).
13. Joseph Starost 1849-† 25.5.1894.
14. Carl Schindler 1894-† 13.7.1908 (Hadelt, Administrator).
15. Walter Kaschubek 1908-1910 /Tielsch, Administrator 1910/11).
16. Alfred Tietze seit 1911.
1857 wurde die Kuratie zur Pfarre erhoben.

3. Die Schule

Personalien der Lehrer

I. Rektoren
(für die ältere Zeit fehlen zumeist die Angaben.)
1. Hieronymus Rosaeus (cf. Kapitel XVII. II. 4) Nach
Henel Sil. Tog. II. 650 war er nach Vollendung seiner Studien
kurze Zeit Rektor in Lüben. Da er 1535 nach Strehlen kam,
müßte er kurz zuvor das Lübener Rektorat verwaltet haben.

2. Valentin Pauskopf, geboren 1518 in Bunzlau,
kam von dort, ohne eine Universität besucht zu haben, als Rektor
nach Lüben (Sturm, Gesch. v. Goldberg), wurde 1538 Kantor in
Goldberg und zugleich Schüler Trotzdendorffs, der ihn für den
Besuch der Hochschule vorbereitete; 1540 wurde er als famulus
pauper in Wittenberg ordiniert. Er wurde Pastor in Lauban,
Löbau, Bunzlau und starb 1576 als Pastor in Gießmannsdorf.

3. M. Johannes Theridius (Dierig) aus Guhrau,
war jedenfalls 1559 Rektor in Lüben (cf. Correspondenzbl. des
K. G. V. VIII. 1. S. 99). Anfang Juli 1563 ging er an die
Schule in Liegnitz (Ehrhardt III. 306).

4. Stephan Felbiger (Felbinger) war um 1560 Kan-
tor, wurde der Nachfolger Theridius bis ca. 1568 und trat
dann zur städtischen Verwaltung über und wurde Zollherr, dann
Stadtvogt. (Andere Nachrichten, als die Kirchenbücher bieten,
fehlen.) Vielleicht ist der 1543 zu Wittenberg immatrikulierte
Stephanus Felbinger, Hilpertshausensis mit ihm identisch.

5. Valentin Purrmann 1568-1580, cf. Liste der Archidiakone.

6. Melchior Severus, geboren im Februar 1528 in
Priebus, studierte in Wittenberg, wurde 1555 Rektor in Sagan,
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kam 1580 nach Lüben als Rektor und ging wohl 1584 nach Brieg, wo
er am 8.2.1589 als Rektor starb. (Die Angaben bei Ehrhardt
und Hanke, Vitae Silesiorum eruditorum bedürfen mannigfacher
Korrektur). Severus war geschätzt als lateinischer Poet; von ihm
Libellus tertius Elegiarum epitaphiorum Vratisl. 1581.
Elegiola in annum 1582, weitere Elegien auf die Jahre 1582-84
Fabrilium Silesiae 1582. (Sämtlich in der Breslauer Stadt-
bibliothek).

7. Melchior Richter, nach Ehrhardts Angabe ein
Lübener Kind; das Rektorat in Lüben kann er nur kurze Zeit
verwaltet haben, vermutlich von 1584-86. Er ging als Pastor
nach Thiemendorf, wo er 1613 starb (cf. Correspondenzbl. X. I.
Seite 69).

8. Matthias Theridius (Dierig) aus Guhrau, am
20.8.1580 in Wittenberg immatrikuliert. Rektor in Lüben war
er wohl von 1586-92; er wurde dann Rektor in Steinau bis
1600, dann in Winzig. Seine Witwe starb am 5.9.1634 in
Lüben am 21.9.1634. Von Theridius stammt ein carmen
gratulatorium zur Hochzeit Bockshammer-Weigel 1588 (Petropaul.
Liegnitz Nr. 107, 79). Zu Theridius cf. Mscr. Kluge Staats-
archiv Rep. 135. E. 44 a.

9. Georg Kirchner aus Glatz, in Frankfurt 1582, in
Leipzig 1589 immatrikuliert, war nach dem Zeugnis von Henel
Siles. tog. lib. 8 Nr. 43 (David Breythor) 14 Jahre lang (1592
bis 1606) Rektor der Lübener Schule. Joachim Friedrich be-
gnadete ihn am 15.8.1597 "wegen seines bei den schulen bis anhero
gehaltenen treuen fleißes und Mühe, und damit ehr auch inn
künftig desto treulicher und fleißiger zu dienen Ursach haben
möge", mit zwei herzoglichen Häuslein nebst Gärtlein vor dem
Steinischen Tor (Staatsarchiv Rep. 28 III. 15. g. 246). Kirchner
erwarb am 29.9.1595 die Eckbaude am Rathause neben dem
Scheergaden und der Salzwage für 350 Mark (zu 24 gr.) zu einem
Reichkram oder Buchladen; er verkaufte ihn am 3.10.1603 an
Hans Scheibichen (Stadtarch. Acta betr. Sicherheitsmaßregeln
1744-78).

10. Johann Pauly 1606-1609, cf. Liste der Pastoren.

11. Michael Hene, geboren in Breslau 29.9.1588,
in Frankfurt 1604 immatrikuliert, später in Tübingen, wurde
1609 Rektor in Lüben, 1612 Stadtschreiber, ging 1626 nach Bres-
lau, wurde 1627 Syndikus in Liegnitz, 1629 Hofsekretär des
Herzogs, trat 1635 in den städtischen Dienst zurück, zuletzt als
Stadtnotar, und starb 22.10.1650. Seine zahlreichen lateinischen
Gedichte vereinigte er in dem Sammelbande Miscellanea poetica.

12. M. Leonhard Baudis, in Crommenau 1587
geboren, 1606 in Frankfurt immatrikuliert, magistrierte in
Wittenberg 15.3.1608 (dazu carmina votiva, Leonhardi Baudisii