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Konrad Klose, Geschichte der Stadt Lüben, Verlag Kühn Lüben, 1924, S. 498/499
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7. August 1555 für Lüben ordiniert. Er blieb nur ein Jahr in
Lüben und scheint nach Hirschberg gegangen zu sein. Der Samuel
Langenickel aus Hirschberg, der 1580 in Leipzig immatrikuliert
und dort 1581 baccalaureus und 1583 magister wird, war vielleicht
sein Sohn.

5. Johannes Liebing aus Liegnitz, 1546 in Frank-
furt immatrikuliert, kam 1555 als Diakonus nach Lüben, starb
aber schon am 7. November 1558 im Alter von 33 Jahren.
Lazarus Pauli921) bemerkt von ihm: "ein guter Prediger, ein ge-
lehrter und inniger Mann; er sollte des Grenewitzens successor
werden, starb aber vor ihm".

6. M. Franciskus Rosentritt 1558-60, cf. Liste der Pfarrer.

7. M. Balthasar Wegener, aus Belgern im Meißen-
schen gebürtig, im Sommer 1552 in Leipzig, am 4. November
1553 in Wittenberg immatrikuliert, erwarb dort am 14. Septem-
ber 1559 die Magisterwürde und wurde am 18. November 1559
für Lüben ordiniert, wo er seit Januar 1560 als Predigtgehilfe
wirkte und nach Grenewitzs Tode Diakonus wurde. Ende 1564
ging er nach Kaltwasser, 1572 als Pastor und Dekan nach Gold-
berg, wo er am 15. April 1590 starb.

8. Johann Crapidalius aus Guhrau, in Wittenberg
am 23. Juni 1554 immatrikuliert, kam Ende 1560 als Predigt-
gehilfe nach Lüben, wurde 1563 nach endgültiger Begründung
des Diakonats erster Diakonus und nach Wegeners Abgang
Archidiakonus. Im Jahre 1568 wurde er Pastor in Braunau,
1579 in Dittersbach; dort starb er 1587.

9. Adam Thilo 1568-1580, cf. Liste der Pfarrer.

10. Lazarus Pauli922), geboren 1547 in Lüben, besuchte
er von 1553-62 die dortige Schule, von da ab die Schule in
Liegnitz, wo er zwei Jahre hindurch bei dem Pastor an Peter-
Paul M. Heinrich Dieterich (Theodorus) Aufnahme fand. Im
Sommersemester 1564 ward er in Frankfurt immatrikuliert
(Lazarus Paulus, Lubanensis Silesius), ging aber, von Dieterich
empfohlen, vorerst noch zwei Jahre an die berühmte Schule zu
Ilfeld zu dem Rektor Michael Neander. Von dort rief ihn der
Senator Joh. Mornberg nach Breslau als Informator der Söhne
des Kaspar Heseler. In dieser Stelle blieb er vier Jahre und bezog
dann mit einem seiner Schüler Daniel 1571 die Universität
Wittenberg. Im folgenden Jahre wurde er als Kantor an die
Lübener Schule berufen, empfing am 23. November 1573 die

921 Bei Kluge, Extrakt vom evangel. Kirchen- und Schulwesen,
Staatsarchiv Rep. 135 Handschrift E. 44 a.
922 Ueber ihn ausführliche Angaben bei Henel, Siles tog. 659/60,
und Cunradi, Siles. tog. 30. Georg Ursinus hielt ihm die Leichen-
predigt, welche im Druck erschien.
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Ordination für das Diakonat. Im Jahre 1580 rückte er in das
Archidiakonat auf und ging 1587 als Pastor nach Porschwitz, wo
er am 8. März 1919 starb. Henel und Cunradi in ihrer
Silesia togata rühmen. Pauli als gründlichen Kenner der
hebräischen und griechischen Sprache.

11. Valentin Purrmann aus Goldberg, wurde am
28. September 1559 in Wittenberg und 1567 in Frankfurt imma-
trikuliert, kam um 1668 als Rektor an die Lübener Schule, 1580
wurde er Diakonus, 1587 Archidiakonus; er starb hier 1600.

12. Johannes Ursinus aus Schweidnitz, war von
1584-1600 Pastor in Panthenau und wurde Ende 1600 Archi-
diakonus in Lüben; hier starb er im 63. Lebensjahre am
16. Februar 1606.

13. Caspar Gosky, geboren 1549 in Liegnitz, in Leipzig
1573 immatrikuliert, wurde 1583 Pastor in Sirckwitz, 1592
Diakonus in Schönau, 1594 Diakonus in Lüben, 1606 Archi-
diakonus; er starb am 7. Februar 1612.

14. Johann Pauli 1612-1626, cf. Liste der Pastoren.

15. Andreas Koelichen 1626-1642, cf. Liste der Pastoren.

16. Christoph Profe 1642-1660, cf. Liste der Pastoren.

17. Melchior Cupius 1660-1664, cf. Liste der Pastoren.

18. Christian Ruthard, geboren am 31. Oktober 1633
in Lüben als Sohn des Pastors Matthäus Ruthard, studierte
3 Jahre in Wittenberg, wurde am 27. Februar 1659 als Konrektor
an die Lübener Schule berufen, 1662 in Ohlau durch Superinten-
dent Schleicher für Pilgramsdorf bei Lüben ordiniert, 1664 Archi-
diakonus in Lüben. Hier starb er am 8. Dezember 1679. Die
Angabe Ehrhardts, daß er wegen Unsittlichkeit flüchtig geworden
sei, ist falsch.

Vakanz des Archidiakonats von 1679-1707.
19. Heinrich Ulber, geb. 8. August 1674 in Liegnitz,
seit 1688 auf dem Elisabethanum in Breslau, 1697 in Leipzig,
dann in Jena immatrikuliert, wurde am 18. Januar 1702 als
Substitut des Pastors Fiebiger in Petschkendorf ordiniert, kam
1707 als Archidiakonus nach Lüben, 1709 nach Landeshut, wo er
1730 Senior wurde und am 23. Juli 1741 starb.

20. Johann Friedrich Schreiber, geboren am
10. Januar 1675 als Sohn des Schuhmacherältesten Friedrich
Schreiber in Lüben, studierte 1695-98 in Leipzig, wurde 1701
Substitut in Gugelwitz, 1704 Pastor daselbst, 1708 Diakonus, 1709
Archidiakonus in Lüben (bestätigt 31.12.1709), 1717 vierter und
1723 dritter Pastor in Glogau. Er starb am 14. November 1726.

21. Johann Samuel Gebauer, in Raudten am
3. Oktober 1683 als Sohn des Chirurgen Andreas Gebauer ge-
boren, besuchte die Schulen in Herrnstadt, Steinau und Breslau,