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Konrad Klose, Geschichte der Stadt Lüben, Verlag Kühn Lüben, 1924, S. 536/537
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unterrichts wegen gastweise besucht. Die Schülerzahl betrug
1822 insgesamt 46 (vergl. S. 342). Der damalige Lehrer hieß
Karl Krocke. Mit dem Lehramt war immer verbunden das
Kantoren-, Organisten- und Küsteramt an der katholischen Stadt-
pfarrkirche. Seit dem 1.10.1913 ist das Küsteramt getrennt
und einem Kirchenvater übergeben worden. - Die Zahl der Kinder
hatte sich im Laufe der Zeit derart gemehrt, daß 1859 die Errich-
tung einer zweiten Klasse notwendig wurde. - Erster Lehrer
und Kantor war seit 23.1.41 Alexander Schwedowitz; zweiter
Lehrer wurde am 20.4.59 Alois Stenzel; dessen Nachfolger am
25.7.61 Hermann Theinert. Nach dessen Einrücken in die erste
Lehrer- und Kantorstelle am 1.8.87 wurde am 1.10.87 Paul
Scholz zweiter Lehrer. Von 1859 bis 1865, bis zur Vollendung
des zweiten städtischen Schulhauses, mußte die zweite katholische
Klasse im Hause des Rentners Gottlieb Schmidt (Judengasse)
untergebracht werden. - Am 1.4.1895 wurde die dritte Klasse
errichtet und Lehrerin Margarete Schindler berufen. - Die
Stelle des am 1.10.1900 in den Ruhestand tretenden Haupt-
lehrers Theinert nahm Hauptlehrer und Kantor Albert Boehm
aus Hochkirch, Kreis Glogau, ein. Aus Gesundheitsrücksichten
tauschte dieser nach einem Jahr mit Paul Matzker in Schönbrunn,
Kreis Sagan, der von 1901 bis 1.7.1912 die Hauptlehrer- und
Kantorstelle innehatte. Während der Vakanzzeit vertraten Lehrer
Bobisch in der ersten Klasse und Lehrer Scholz im Kantordienst,
bis am 1.4.1913 Hauptlehrer und Kantor Gotthard Kindler
aus Schlaup, Kreis Jauer, berufen wurde. - Der Plan für
Erbauung eines katholischen Schulhauses
(vergl. S. 348 f.) mit
Dienstwohnung für den ersten Lehrer ist seit 1903 entworfen
(vergl. S. 287 f.), aber infolge des Weltkrieges nicht zur Aus-
führung gebracht. - (Vergl. Acta betr. kath. Schule d. d. 24.
5.1888, Verpflichtung der Stadt seit dem Vertrage vom 9.1.1714).

4. Gerichtsbehörden

In der friderizianischen Zeit war Stadt- und Gerichtsver-
waltung vereinigt, seit 1809 bestand das Stadtgericht.

Stadtrichter: Caspar Benjamin Walter (vorher Syndikus)
1809-ca. 1818; Karl Friedrich Zebe 1818-1827; Krause 1827-1834; Elias Ludwig zur Hellen 1834-1849.

Kreisgericht.
1. Direktoren Jonas 1849-1852;
Scheurich 1852-1860; Bassenge 1860-1872; v. Zieten 1872-1879.
2. Kreisgerichtsräte:
a) Schneider 1849, † 13.12.1852;
    von Burgsdorff bis 1879.
b) Mattausch 1849, † 9.5.1850;
    Göhlich bis 1.1.1870;
    Beling bis 1.5.1878;
    Reimann bis 1879.
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c) Wantke 1849-1.4.1857;
   Zahn bis 1866;
   Mila bis 1.4.1875;
   Sonneck bis 1879.
d) Treutler 1849-1857;
   Kaßner bis 1879.
e) Neugebauer 1849-1854;
   Sprink bis 1.10.1859;
   Paul bis 1868;
   Gregorius bis 1.11.1878.

Amtsgericht seit 1.10.1879.
1. Kaßner 1879-1.1.1892, † 24.6.1906;
   Werneyer bis 1.2.1907;
   Kriependorf bis 1913;
   Schrödter seit 1913.
2. Sonneck 1879, † 15.12.1910 (als Geh. Justizrat);
   Dietsch seit 1911.
3. Reimann 1879-1.1.1880;
   Thümmel bis 1889;
   Wenzel bis 1895;
   Fischer bis 1901;
   Prasse bis 1904;
   Adamczyk bis 1905
   Schwarz bis 1915;
   Grun seit 1920.

5. Regimentskommandeure

1. Dragoner-Regiment Nr. 2: 1746-1806. Generale des Regiments:
Prinz Ludwig-Eugen von Württemberg bis 1748;
Reimar Julius von Schwerin † 1754.
Christoph-Friedrich von Blankensee † 27.5.1757 bei Prag;
Anton von Krockow † 7.9.1778;
Prinz Friedrich von Württemberg bis 1781;
Johann Christoph von Mahlen † 11.11.1789;
Friedrich Wilhelm von Schmettau † 31.5.1797;
Wolfgang Moritz von Prittwitz bis 1806 († 27.7.1812).

2. Husaren-Regiment Nr. 2 (jetzt Nr. 6):
Stab und 3. Schwadron in Lüben 1810-1812;
Kommandeur: Ernst Christian Theodor von Eicke;
Schwadronschef: Friedrich von Hellwig.

3. Husaren-Regiment Nr. 4: 1815-1817;
Oberstleutnant Louis von Engelhardt.

4. Ulanen-Regiment Nr. 1: 1817-1831. Interimistisch führte der
Stabsoffizier Major Dallmer 1817-18;
Major von Cosel, Kommandeur 1818-1821;
Oberstleutnant von Wins † 3.10.1831.

5. Kürassier-Regiment Nr. 4: 1833-1849;
von Grävenitz bis 1834;
von Strantz bis 1842;
Frhr. v. Zedlitz bis 1845;
von Grodcky bis 1848 († in Lüben 10.4.1859);
von Johnston bis 1849.

6. Dragoner-Regiment Nr. 4 seit 1849;
Oberstleutnant Ludwig von Nowakowsky bis 18.6.1850;
Oberst August Nolbeck bis 4.4.1853;
Oberst Wilhelm von Raven bis 11.6.1859;
Oberst Adalbert von Bredow bis 15.5.1866;
Oberstleutnant Heinrich von Mayer bis 7.3.1868;
Oberstleutnant Hermann von Schenck bis 24.6.1871;
Oberstleutnant Graf Wengersky † 28.9.1871;
Oberstleutnant Lueder bis 1877;
Oberstleutnant Hann von Weyhern bis 1885;
Oberstleutnant Krell bis 1889;
Oberstleutnant von Platho bis 1892;