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Konrad Klose, Geschichte der Stadt Lüben, Verlag Kühn Lüben, 1924, S. 502/503
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30. September 1919 Kgl. Kreisschulinspektor; seit Oktober 1909
Vorsitzender des Brüderrats des Christlichen Gemeinschaftsbundes
für Schlesien. Er starb am 7. Februar 1924 nach über halb-
jährigem im Glauben ertragenen Leiden.

3. Diakone
Das Diakonat wurde 1563 begründet. Als Predigtgehilfen
fungierten seit 21. August 1558 Franz Rosentritt, seit 19. Novem-
ber 1559 Balthasar Wegener, von Ende 1560 ab Johann
Crappidel.

1. Johann Crappidel 1563 bis Ende 1564, cf. Liste der Archidiakone.

2. Joachim Mylius aus Schönborn, wurde am 15. Ok-
tober 1564 in Wittenberg für Lüben ordiniert, nachdem er dort
2 Jahre studiert hatte, ging Ende 1567 nach Braunau, wo er bis
1573 blieb. Über seine weiteren Schicksale fehlen die Nachrichten.

3. Christian Geysius923) aus Wittenberg, wo er am
21. August 1559 immatrikuliert wurde. In seinem selbstgeschriebe-
nen Lebenslauf berichtet er, daß er in der Schule seiner Vaterstadt
unter dem Rektor M. Petrus Plochius ausgebildet worden sei,
dann infolge des Todes seines Vaters durch fürstliche Gnade die
Schulen in Grimma und Pforta habe besuchen dürfen. Aus
Mangel an Mitteln habe er eine Informatorstelle bei einem
adligen Herrn in Schlesien angenommen, sei aber auf Rat seiner
Freunde nach 2 Jahren nach Wittenberg zurückgekehrt, um
4 Jahre dem Studium obzuliegen. Von seinem Verwandten,
dem Pastor Franz Rosentritt in Lüben, sei er als Diako-
nus berufen worden. Nach bestandener Prüfung von Dr. Georg
Major und M. Petrus Ezelius sei er am 9. Januar (I. p. Epiph.)
1569 von M. Sebastian Fröschel ordiniert worden. Er war der
Bruder der Frau Katharina Rosentritt. Ehrhardt nennt ihn
fälschlich Rosinus, Kluge in seinem Manuskript Thilius. In
Lüben blieb er bis Ende 1571. Er ging als Pastor nach Urschkau.

4. Melchior Henisch, Sohn des Pastors Hans Henisch
in Brauchitschdorf, wurde 1571 Diakonus in Lüben, wo er bis
Ende 1753 nachweisbar ist; ob er dann, wie Ehrhardt angibt, in
Brauchitschdorf und Oberaus Pastor geworden ist, läßt sich nicht
nachweisen.

5. Lazarus Pauli 1573-80, cf. Liste der Archidiakonen.

6. Valentin Purrmann 1580-87, cf. Liste der Archidiakonen.

7. Nicolaus Bockshammer 12.4.1588-23.11.1594, cf. Liste der Pastoren.

8. Caspar Gosky 1594-1606, cf. Liste der Archidiakonen.

923 Lic. Dr. Georg Buchwald, Wittenberger Ordiniertenbuch, Leipzig
1894, Bd. II Nr. 870.
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9. M. Jeremias Crusius, geb. in Liegnitz am 13. Sep-
tember 1581, in Leipzig 1601, in Wittenberg 1602 immatrikuliert,
wo er vermutlich auch die Magisterwürde erlangte. Am 12. Sep-
tember 1606 wurde er in Liegnitz für das Lübener Diakonat
ordiniert; 1609 wurde er Unterdiakonus an Liebfrauen, 1612
Unterdiakonus an Peter-Paul in Liegnitz. Er starb am 15. Mai 1618.

10. Johann Pauli 1609-1612, cf. Liste der Pastoren.

11. Andreas Koelichen 1612-1626, cf. Liste der Pastoren.

12. M. Gottfried Bartsch, geboren 12. Januar 1603
in Landeshut als Sohn des dortigen Diakonus Henoch Bartsch,
in Leipzig 1621 immatrikuliert, wurde 1626 Diakonus in Lüben,
am 26. November 1627 Diakonus an Peter-Paul; er starb am
24. September 1633.

13. Albinus Frumbter aus Löwenberg, wurde in
Liegnitz am 29. Juli 1611 für Jungbuche an der Aupa ordiniert,
1627 Diakonus in Lüben, starb an der Pest am 17. September
1634; er war seit 17.10.1628 mit Martha Habermann ver-
heiratet.

14. Johannes Scholtze aus Lüben, get. 21. Oktober 1588;
sein Vater war der Tuchmacher David Scholtz; wurde in Frank-
furt 1608 immatrikuliert, am 23. November 1613 für Braunau
ordiniert, 1634 Diakonus in Lüben, legte aus unbekannten Grün-
den 1640 sein Amt nieder; er starb am 13. Februar 1646.

15. Theophilus Prache, war der Sohn des Pastors
Michael Prache in Tentschel, wurde am 16. April 1638 der Nach-
folger seines Vaters und am 4. Oktober 1640 Diakonus in Lüben,
starb aber am 11. März 1641.

16. Michael Kirchhoff, Sohn des Fleischers Michael
Kirchhoff in Lüben, get. 3. Februar 1611, in Leipzig 1635 imma-
trikuliert, wurde 1642 Diakonus, verheiratete sich am 2. Sep-
tember 1642 mit Martha Harthart in Lüben (carmina gratu-
latoria), starb plötzlich am 30. April 1648. Man fand ihn tot im
Bette.

17. Johannes Moerlinus, im April 1610 in Lieg-
nitz geboren, studierte in Wittenberg, wurde am 4. Dezember 1640
für Malitsch ordiniert, kam im März 1649 als Diakonus nach
Lüben, wurde 1653 Diakonus an Liebfrauen in Liegnitz, 1658
Archidiakonus, 1665 Archidiakonus an Peter-Paul, starb am
28. März 1667.

18. Melchior Cupius 3.1.1654-1660, cf. Liste der Pastoren.

19. Johannes Stosch, geboren am 5. Juni 1624 in Winzig,
wurde in Breslau erzogen, dort am 9. März 1652 für Seifersdorf
bei Parchwitz ordiniert, kam Pfingsten 1660 als Diakonus nach
Lüben, starb hier am 2. Februar 1664.