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Alfred Schumann schrieb am 29.9.1909 an den Königlichen Revierförster Hoffmann in Schwarzkollm.
Nach gut überstandenem Manöver hatte ich das Glück, einige Tage Erholungsurlaub zu bekommen, und gestatte ich mir von meiner Urlaubsreise herzliche Grüße zu senden. Ich hatte erst noch einen Besuch in Torgau in Aussicht und wollte auf der Rückreise auch einmal nach dort kommen, aber leider ist nichts draus geworden. Würde mich sehr freuen, dem Vergnügen am 10.X. beiwohnen zu können. Herzliche Grüße auch an Frau Revierförster, Fräulein Hedwig, Maria und Walter. Alfred Schumann.
Herr und Frau Oberförster Menzel 1 sowie meine Verwandten lassen ebenfalls grüßen.
Diese Postkarte, auf deren Vorderseite der Blick vom Lübener Schillerpark in Richtung Heilanstalt gezeigt wird, übermittelte mir Tomasz Mastalski. Sie wurde zum Ausgangspunkt der Korrespondenz zwischen Dietmar Behling und mir. Aus seinen umfangreichen Informationen möchte ich einige Auszüge wiedergeben, die für das Verständnis der folgenden Briefe von Alfred Schumann wesentlich sind. Dietmar Behling schreibt:
"Alfred Schumann war von 1904 an bis Ende September 1906 Forstlehrling beim Schwarzkollmer Revierförster Hoffmann (1838-1922). Während dieser Zeit befreundete er sich mit Johann Petzer (1886-1968) aus Schwarzkollm, dem Großvater meiner Frau. Dieser Freundschaft verdanken wir Ansichtskarten und Briefe Alfred Schumanns aus der Zeit zwischen dem 13.06.1905 und dem 11.07.1910, aus denen sich sein Lebensweg - leider nur kurz - skizzieren lässt.
Alfred Schumann wurde ca. 1888 geboren. Nach seiner Lehrzeit in Schwarzkollm besuchte er seit Oktober 1906 bis September 1907 als Forstlehrling die 1905 gegründete Forstschule in Margoninsdorf, eine Ausbildungstätte für die untere Dienstlaufbahn bis zum Förster, einschließlich Revierförster und Hegemeister. Die Ausbildung schloss er mit einem Examen ab. Sein Militärdienst begann wahrscheinlich im Herbst 1907 beim Jäger-Bataillon von Neumann (1. Schlesisches) Nr. 5 in Hirschberg. Die Beförderung zum Oberjäger erfolgte im Januar 1910. Seine Dienstzeit beim Militär sollte regulär erst 1917 enden. Alfred Schumann und Johann Petzer nahmen aktiv am Ersten Weltkrieg teil. Aus mir vorliegenden Schriftstücken geht nur noch hervor, dass ein Brief Johann Petzers aus dem Felde an Alfred Schumann am 2.6.1917 zurückkam mit der traurigen Aufschrift Auf dem Felde der Ehre gefallen!"
Margoninsdorf, den 21. Novemb. 1906
Lieber Johann!
Es sind nun bald 2 Monate her, seit ich von dort
fort bin, und ist es wohl Zeit, daß ich Ihnen über die
hiesigen Verhältnisse und meine jetzige Lebensweise
einmal etwas Näheres mitteile, nachdem wir doch
so lange Zeit freundschaftlich miteinander verkehrt
sind.
Was die ganze Lebensweise anbetrifft, so ist die-
selbe eine ganz andere, als sie dort war. Es ist hier
das richtige Militärleben. Die ersten vier Wochen haben
wir weiter nichts gemacht, als Tag für Tag Streifen
zur nächstjährigen Kultur gegraben. da ging es früh
um 5 Uhr aus dem Bett. Bis um ¾ 6 mußten sämt-
liche häuslichen Arbeiten wie Stube ausfegen und der-
gleichen mehr, fertig sein, dann gab es Frühstück und
um 6 Uhr wurde angetreten und mit "Spaten über" viel-
leicht 10 km weit marschiert. Das Essen bekamen
wir auf den ganzen Tag mit. Mittags wurde in
einem großen Kessel Kaffee gekocht, und abends um
½ 6 Uhr war Feierabend. Das war eine ziemlich an-
strengende Kur, und haben auch mehrere unter
Vorschützung irgend einer Krankheit schlapp gemacht.
Deshalb war das Ende dieser schrecklichen Zeit
ein langersehnter Zeitpunkt, und ein Freudenge-
heul ertönte, als wir das letzte Mal von der Kul-
tur nachhause marschierten.
Nun ist es aber nicht viel besser, denn der Dienst
ist sehr strenge, und der ganze Tag ist so einge-
teilt, daß vielleicht eine Stunde freie Zeit per
Tag kommt. Früh um 6 wird aufgestanden, bis um
¾ 7 ankleiden und Stubendienst pp., dann Frühstück
und um 7 beginnt die Quälerei. Bis um 8 ist
Arbeitsstunde, worauf bis ½ 1 Uhr Unterricht folgt,
dann Mittagessen und bis 2 Uhr frei. Nachmittags
geht nun die Paukerei noch einmal bis um 5 Uhr,
worauf wiederum eine Arbeitsstunde folgt, während
welcher Schularbeiten zu machen sind. In forstlichen
Fächern unterrichten ein Oberförster und ein Forst-
assessor, und in den übrigen Fächern 2 Schulmeister.
Da nun jeder von ihnen von einem Tage zum
andern eine ordentliche Portion aufgibt, müssen
die Arbeitsstunden oft bis zum Schlafengehen verlän-
gert werden. Außer den Unterrichtsstunden stehen
wir unter der Aufsicht eines Forstaufsehers, der uns
auch noch im Turnen und Hornblasen unterrichtet,
und der es sehr gut versteht, uns gegenüber bei die-
sen Gelegenheiten die gemeinsten Schnickereien an-
zuwenden. Da giebt es z. B. beim Turnen Kniebeugen
oder Armrollen, so lange als man es aushalten kann,
- Hebungen, bei denen einem die Knochen im Leibe
knacken! - Auch ist öfters einmal Appell. Urlaub
giebt es wenig und gar nicht.
Trotzdem herrscht aber in den paar freien Stunden
die größte Heiterkeit. Sonntags wird sogar getanzt;
das heißt, wir untereinander, um es nicht ganz zu
verlernen.
Vor 14 Tagen kam ein Obstbauinspektor aus Posen,
der uns Unterricht im Obst- und Gemüsebau erteilte.
Sonnabend war die Schlußprüfung von diesem Kursus,
und ist glücklicherweise alles gut abgelaufen.
Das wäre nun so von dem Sie Interessierenden das
Wichtigste, und hoffe ich, daß Sie mir nun auch bald ein-
mal schreiben, wie es dort immer noch aussieht, und was
sich evtl. dort verändert hat. Wenn irgend möglich,
will ich Weihnachten eine größere Reise unternehmen,
und wenn ich ausreichend Urlaub bekomme, auch Schwarzkollm u. Hoyerswerda einmal mit besuchen. Anfang dieses Monats hatte doch Herr Revierförster den Geburtstag, hoffentlich hat er meine Gratulation erhalten.
Was macht denn die schöne Marie (Ihre Mutter) u.
die ganze Familie Petzer? Bitte alle zu grüßen
und ihnen gelegentlich den Inhalt des Briefes mitzu-
teilen, denn es fehlt mir wirklich an Zeit, überall hin
zu schreiben.
Von Willy bekam ich letzthin einen längeren Brief,
in welchem er hauptsächlich von den Weibern der Ober-
försterei schwärmte. Auch schrieb er, daß er nur einmal
seit Anfang Oktober in Schwarzkollm gewesen sei, u.
gar keinen Verkehr mehr dort habe.
Nun wäre es wohl genug und möchte ich schließen.
Bitte grüßen Sie auch Familie Hoffmann von mir.
Mit vielen Grüßen, und in der Hoffnung
auf eine baldige Nachricht
Ihr Freund
Alfred Schumann |
Foto-Postkarte aus Margoninsdorf vom 18.5.1907 an Johann Petzer in Schwarzkollm, Kreis Hoyerswerda
Lieber Johann!
Umstehend sende ich Ihnen eine Aufnahme während der Frühstückspause auf der Kultur, da können Sie wenigstens einmal sehen, wie es hier zugeht. Von Ostern bis jetzt haben wir fortwährend draußen gearbeitet u. nun beginnt gleich nach den Feiertagen der Unterricht. Das bevorstehende Vierteljahr ist nun noch das schlimmste, dann ist aber auch alles überstanden, denn viel doller wie hier kann es wohl bei den Jägern auch nicht sein. Urlaub haben wir nicht bekommen.
Viele Grüße an Sie, sowie Ihre Mutter und Familie Petzer am Berge, Ihr Alfred Schumann. Fröhliche Pfingsten!
Foto-Postkarte vom 8.3.1908 aus Hirschberg an Johann Petzer in Schwarzkollm, Kreis Hoyerswerda
Lieber Johann!
Besten Dank für Ihre letzte Karte von der Gestellung. Seien Sie nur zufrieden, daß Sie so glücklich darum gekommen sind. Die ganze vorige Woche war ich im Gebirge auf Schneeschuhkommando; es war natürlich großartig. Dienstlich geht es mir jetzt ganz gut; der langweilige Rekrutendrill ist nun glücklich überstanden. Umstehend eine Aufnahme aus der Putzstunde. Bitte schreiben Sie mir auch wieder einmal u. grüßen Sie Familie Hoffmann u. die gesamte Petzerei von mir.
Am vorigen Donnerstag war ich zum ersten Mal auf Wache.
Die herzl. Grüße von Ihrem Alfred Schumann
Foto-Postkarte vom 16.7.1908 aus Hirschberg an Johann Petzer in Schwarzkollm, Kreis Hoyerswerda, Rückseite:
Lieber Janno! Umstehend eine Aufnahme von einer gemütlichen Rast in der Wosseckerbaude während einer fidelen Gebirgspartie! Vorigen Dienstag kamen wir nach 6tägiger Uebung vom Truppenübungsplatz Posen zurück; es war eine ziemlich böse Zeit, die wir dort verlebt haben, namentlich der letzte Tag war kolossal anstrengend. In nächster Zeit hoffe ich einige Tage Urlaub zu bekommen. Würde mich recht freuen, auch wieder einmal einige Zeilen von Ihnen zu bekommen.
Viele Grüße, auch an alle Bekannten, von Ihrem Alfred Schumann
Zeitlich hierher gehört die oben abgebildete Karte vom 29.9.1909, die den Ausgangspunkt bildete, für Dietmar Behling das missing link zum letzten vorhandenen Brief von Alfred Schumann darstellt und ihn dankenswerter Weise dazu bewog, das gesamte Material aus seinen familiengeschichtlichen Forschungen zur Veröffentlichung zu übermitteln.
Es folgt der überaus traurige letzte Brief, in dem der junge Mann von seiner Zuneigung zu Käthel schreibt, der die Eltern den Kontakt zu ihm verboten hatten, weil er noch sieben Jahre Militärdienst vor sich hatte und keine Familie gründen konnte.
Er fiel im 1. Weltkrieg, angeblich "für Volk und Vaterland", vielleicht ohne jemals ein Mädchen umarmt zu haben...
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Brief aus Hirschberg vom 1. Juni 1910
Mein lieber Johann!
Lange ist es her, seit ich das letzte Mal
dort war und dann die letzte Karte von Ihnen
bekam und Sie werden sich umsomehr wun-
dern, jetzt nach so langer Zeit des Schweigens
sogar einen Brief von mir zu bekommen.
Ja, ich kann eben Schwarzkollm mit all seinen
lieben Bewohnern nicht vergessen und da ich schon
so lange von Herrn Revierförster keine Nach-
richt mehr bekommen habe, muß ich mich doch
wieder einmal bei Ihnen nach den Verhältnissen
erkundigen. Zunächst, wie geht es Ihnen? - Wie
ich nach den Mitteilungen von damals wohl
annehmen muß, sind sie bereits verheiratet,
hoffentlich haben Sie Ihr Glück gefunden. Mir
geht es ja hier immer noch ganz leidlich; wenn
ich etwas mehr Soldat wäre, könnte ich wohl
sogar sagen gut, denn eine schöne sorgenlose
Zeit verlebt man hier, aber ich habe mich bisher
vergeblich bemüht, etwas mehr Interesse für
meinen Dienstbetrieb zu gewinnen und das
macht mir eben das Leben etwas schwerer.
Daß ich seit Januar Oberjäger bin, wissen Sie doch
wohl schon. Da komme ich fast täglich mit all
den ehemaligen Hoyerswerdaern: Zschoch, Jank,
Padur usw. zusammen und frische mit ihnen all
die alten Erinnerungen auf. Mit Zschoch wohne
ich sogar zusammen; er interessiert sich auch immer
noch sehr für Schwarzkollm. Willy Suschke dient
nun auch schon im zweiten Jahre; er hat ziemlich
Glück gehabt, denn er wurde gleich nach dem
Manöver im vorigen Herbst Büroschreiber und
ist auch Gefreiter. Augenblicklich ist er mit einem
Oberjäger in Posen, um einen Transport Re-
servisten, die von morgen ab hier üben sollen,
zu holen. Jetzt nach Pfingsten habe ich auf dem
Truppenübungsplatz Posen acht Tage neben ihm
geschlafen. Hubert Becker ist bei der III. Kompanie,
dient auch schon im zweiten Jahre, er scheint
aber wenig Glück zu haben, macht auch nicht
gerade einen sehr imponierenden Eindruck.
seitlich: Herr Oberförster Menzel 1 ist seit 8 Tagen
hier in Bad Warmbrunn zur Kur, ich habe ihn am
vorigen Sonntag einmal besucht.
Wie geht es nun eigentlich im Forsthaus
Schwarzkollm? Daß Herr Revierförster
so lange nicht geschrieben hat, gibt mir eigent-
lich zu Bedenken Anlaß; aber bitte erwähnen
Sie nie etwas bei Hoffmanns davon, es wäre mir
unangenehm. Hoffentlich geht es allen recht gut
u. ich bitte Sie, mir bald einmal Näheres darüber
mitzuteilen. - Nun lieber Johann, habe ich
noch eine Bitte an Sie, deren völlig diskrete
Behandlung ich Ihnen aber vorher zur Freundes-
pflicht machen muß. Lassen Sie bitte niemand
etwas davon erfahren. Am liebsten wäre es mir,
wenn sie den Brief sofort verbrennen würden.
Wie Sie vielleicht bei unserem letzten Zusam-
mensein schon wahrgenommen, u. ich Ihnen
wohl auch angedeutet habe, hatte ich seinerzeit
mit Käthel Hanke ein nettes Freundschaftsver-
hältnis angeknüpft. Wir schrieben uns von Zeit
zu Zeit einmal ganz harmlos und schließlich kam
es doch so weit, daß ich damals zu dem Vergnügen
hinkam. Ich habe diesen Schritt schon oft bereut,
seitlich: Bitte grüßen Sie auch Familie Hoffmann,
Ihre Mutter und Familie Petzer von mir.
denn ich bin damit entschieden zu weit gegan-
gen. Na, jedenfalls haben ihre Eltern in diesem
Verkehr eine Gefahr für ihr Käthel erblickt und
verbaten ihr die Korrespondenz mit mir. Ich habe
also fast ein halbes Jahr garnichts mehr von ihr
gehört. Natürlich tut mir das furchtbar leid,
denn ich muß offen sagen, daß ich für Käthel eine
wahre Zuneigung besitze wie für keine andere
meiner ziemlich umfangreichen weiblichen Be-
kanntschaften, u. daß mir diese Zuneigung eben-
so erwidert wurde. Sie dürfen nun aber nicht
gleich an Heiratsgeschichten und dergl. denken, denn
ich habe ja fast noch sieben Militärjahre vor mir,
während welcher Zeit ich überhaupt gar keinen festen
Verkehr anfangen kann; aber ich möchte doch zu
gerne wissen, wie es ihr geht, ob sie noch dort ist
usw., zumal sie mir damals erzählte, sie solle
wieder nach Niesky kommen. Also bitte beant-
worten Sie mir diese Frage recht eingehend, aber
lassen Sie niemand etwas davon wissen u. vernichten
Sie diesen Brief jetzt sofort! - Im Laufe des
Sommers hoffe ich auf einige Tage Urlaub und
wenn es irgend möglich ist, besuche ich Sie dann
auch wieder einmal mit. Doch darüber später.
seitlich: Nun mag es genug sein für heute. Ich hoffe
in nächster Zeit einen mindestens ebensolangen Brief
von Ihnen zu bekommen.
Herzliche Grüße von Ihrem Alfred Schumann |
Ein großes und herzliches Dankeschön an Dietmar Behling, der uns diese bewegenden Briefe lesen, die schönen Fotos betrachten und das Schicksal eines jungen Mannes in schlimmen Zeiten erfahren lässt! Vielleicht finden wir auch noch heraus, wer auf den Fotos Alfred Schumann war! Heidi T., August 2011
Diese Frage hat offenbar auch Dietmar Behling nicht in Ruhe gelassen. Durch vergleichende Betrachtung der Gesichter und Hände der jungen Männer hat er Alfred Schumann, den einzigen, der auf allen drei Fotos abgebildet sein kann, entdeckt! Ich bin fasziniert und sicher, dass es sich um Alfred Schumann handelt! Herzlichen Dank für die Ausdauer, Dietmar Behling!
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18.5.1907 |
8.3.1908 |
16.7.1908 |
Sommer 2018, sieben Jahre sind vergangen, seit Dietmar Behling die Ergebnisse seiner Familienforschungen hier zur Veröffentlichung übergab. Für mich völlig unerwartet sandte er mir vor einigen Tagen weitere Dokumente über Alfred Schumann. Darunter die in Lüben ausgestellte Geburtsurkunde vom 22. Juli 1889 und zwei "Preußische Verlustlisten" von 1914 und 1917. Daraus geht hervor, dass Alfred Schumann, Oberjäger der Reserve des Jägerbataillons Nr. 5 Hirschberg, aus Lüben, in einer Schlacht in Frankreich zwischen August und November 1914 schwer verwundet wurde. Vermutlich wurde er danach zum Sergeanten befördert, als der er dann 1917 gefallen ist. |
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Dies ist die Seite 19193 der "Verlustliste vom 19. Juni 1917"! Sie umfasst ca. 250 Verwundete, Vermisste und Gefallene. Alfred Schumann war einer von Millionen. Von den meisten ist nicht einmal der Name geblieben. Sie waren in der Regel noch so jung, dass sie keine Kinder hatten. |
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Zum Schluss noch einige auffallende Übereinstimmungen zwischen Alfred Schumann, der auf der Karte aus Lüben auch Grüße von seinen Verwandten übermittelt, und dem Lübener Georg Schumann (1893-1968)! Ob die beiden miteinander verwandt waren? In der Todesanzeige fällt auf, dass auch er einen militärischen Rang hatte und Oberförster war. Dass er aber sonst nirgendwo erwähnt wird, obwohl er aus "alter Lübener Familie stammte", lässt einige Vermutungen über seine Karriere zu. Wer weiß Genaues? |
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1 Dem von Alfred Schumann erwähnten Oberförster Menzel (ca. 1865-1945) gehörte bis 1930 die Oberförsterei Lüben. Seine Enkelin Anneliese Hauser beschrieb eindrucksvoll die herrlichen Sommerferien, die sie etwa zu der Zeit, als die Briefe geschrieben wurden, bei ihrem Großvater in der Großen Lübener Heide verbringen durfte. Ihre Erinnerungen können nachgelesen werden. Von ihm fand sich ebenfalls eine Postkarte an Revierförster Hoffmann in Schwarzkollm vom 4.7.1903 aus Lüben.
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An Königlichen Revierförster
Herrn Hoffmann
Schwarzkollm
Kreis Hoyerswerda
4.7.1903
Sehr geehrter
Herr Revierförster!
Sage Ihnen nebst Familie
für alles Gute nochmals
meinen herzlichsten Dank.
Meine Wohnung ist noch
nicht fertig u. werden wohl noch
14 Tage vergehen, bevor ich die
oberen Räume beziehen kann.
Morgen findet Übergabe statt.
Die Arbeit, die mir hier bleibt, ist
gar nicht zu beschreiben.
Mein Finger ist heut ärztlich verbunden worden.
Deshalb schlechte Schrift. Herzliche Grüße an alle
Ihr ergebener Menzel
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