Allerlei Zeitdokumente 1941
Versicherungen von Postfacharbeiterinnen über ihre arische Abstammung
Geschäftsanzeigen 1942














Uns Nachgeborenen ist oft unverständlich, wie wenig Widerstand es gegen die NS-Diktatur gab. Die folgenden Dokumente von Lübener Postfacharbeiterinnen ("Pfarbe") zeigen, wie perfide die Angst, jüdische Vorfahren zu haben, geschürt und mit der Angst um die eigene Existenz verknüpft wurde. Ab 1941 mussten alle Postmitarbeiter (und mit Sicherheit nicht nur sie!) folgende "Versicherung" unterschreiben:

"Mir sind nach sorgfältiger Prüfung keine Umstände bekannt, die die Annahme rechtfertigen könnten, daß ich Jude bin. Über den Begriff des Juden bin ich unterrichtet worden. Mir ist bekannt, daß ich sofortige Entlassung zu gewärtigen habe, falls diese Erklärung sich als unrichtig erweisen sollte."

Neben die Unterschrift von Berta Kubiak hat jemand geschrieben "freiwillig ausgeschieden". Die Gründe kennen wir nicht...

Clara Rüst Margot Rehmann
Anna Riedel Berta Kubiak

Im gleichen Jahr erfuhr die 1933 begonnene Diskriminierung der Juden durch das Gesetz, sich öffentlich als Jude erkennbar zu machen, einen neuen Höhepunkt, der schließlich im Holocaust endete und unfassbare Schande über die Deutschen gebracht hat.