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1937 Lilo feiert ihren 10. Geburtstag |
1937 Eislaufen mit Freund Herbert Feige, Günther und Lilo Hain. Im Hintergrund die beiden Kessel der Lübener Gasanstalt. |
1939 Vater Richard Hain in Liegnitz bei der Wehrmacht |
Im Winter auf Schlittschuhen - Im Frühling auf Eisschollen
Unmittelbar hinter dem Feuerwehrdepot unserer Heimatstadt Lüben, auf einer im Sommer bunten Wiese, war im Winter die Eisbahn. Durch eine Schleuse wurde sie vom daneben vorbeifließenden Pfeffergraben überflutet. Schulz-Otto, wohnhaft in der Bahnhofstraße über dem Kino "DELI", betreute im Sommer die Badeanstalt und im Winter die Eisbahn. Er kassierte von den Schlittschuhläufern den vorgeschriebenen "Behm", fegte bzw. schob den frisch gefallenen Schnee von der Eisfläche, wartete die Lichtmasten am Abend und sorgte auch für Musik vom Radio.
Oft war die seichte Wasserfläche schon im November zugefroren, so daß die Eisbahn bald freigegeben wurde. Wiener Würstchen von Fleischermeister Arlt wurden heiß aus dem Kessel von Herrn Rohde angeboten. Ganz groß bewunderte man auf der Eisbahn das Eistanzpaar Ponikelski/Prüfer. Sie war die Tochter eines Kaufmanns aus der Steinauer Straße, er der Sohn des Chefs der Lübener Gasanstalt. Sie standen mit ihren Eislauftalenten im Mittelpunkt, wenn sie ihre Kür zeigten. Sie waren für die Lübener die heimlichen Olympiasieger, wie Maxi Herber und Ernst Beiler von 1936. Galant und gekonnt, sportlich gekleidet, zeigten sie anmutigen bewundernswerten Eiskunstlauf.
Andere zeigten ihr Können beim Eisspringen. Zwei ausgelegte Weidenruten legten die vorgesehene Weite fest. Weil jeder der Beste sein wollte, kam es trotz Sturz zu Weiten bis zu 3 Metern und mehr. Als wahrer Artist beeindruckte dabei immer wieder Kurt Weichelt, der auch in der Schule beim Turnen mit seinen Leistungen herausragte und sogar dem Sportlehrer überlegen war.
Mit dem nahenden Frühling wurde das Eis brüchig. Dann begann das Eisschollen-Fahren. Oft kamen dabei zu waghalsige Jungen in "Seenot". Wenn die morschen Schollen brachen, landeten sie bis zum Bauchnabel im eiskalten Wasser. Und wenn es Kinder waren, deren Elternhaus nicht besonders mit Bekleidung gesegnet war, galt der Ausklang von dem schönen Gedicht vom Büblein an dem Weiher: "...das Büblein hat getropfet, der Vater hat's geklopfet zu Haus!"
Kurt Passon in LHB 1/1992
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1939 Mutter Martha Hain beim RAD als Briefträgerin |
Oma Koschmann aus Rostersdorf bei Raudten |
Silvester/Neujahr 1939 mit den Großeltern Hain, den Eltern Richard und Martha Hain und den Kindern Lilo und Günther. Auf dem Tisch steht eine Karte mit dem Gruß "Prosit Neujahr Allen unsern Lieben 1939" |
1942 Lilos Konfirmation. Zu den Geschenken gehörte auch Hitlers Kampfbuch, das für alle sichtbar auf dem Tisch platziert wurde. Gelesen hat das Machwerk wohl kein Konfirmand. Aber die Jungen dieses Jahrgangs wurden drei Jahre später noch im Feuer des Krieges verheizt. |