Großvaters Feldpostbrief Nr. 4 aus dem Jahr 1945














Feldpostbrief Nr. 4 vom 18.2.1945 aus Rudelstadt/Landeshut Rudelstadt, Kreis Landeshut 18.2.45
Ihr Lieben Alle! Meinen Brief aus
Görlitz hast du meine liebste Mama
wohl erhalten? Ich befinde mich mit
einigen Lübenern (Klingner vom
Arbeitsamt, der Molkerei-Direktor,
Appelt aus der Molkerei) hier. Wir
sind der Panzerdivision 10 zugeteilt wor-
den, mit noch 60 Mann meistens
Flüchtlinge und Volkssturm. Schade nur,
daß ich Euch nicht sprechen kann. So-
bald wir eine Feldpostnummer haben,
teile ich es Euch mit. Wie mag es
in Lüben aussehen? Wo wer-
den sich die Gröditzer befinden? Liesel
gab mir Taschentücher, Hemd und Hose
mit. Mir taten meine Sachen leid,
aber man muß Gott danken, daß
man am Leben ist. Wir hatten bis
hierher anstrengende Märsche.
Was weiter wird, schreibe ich Euch.
Hoffentlich seid Ihr Alle munter, auch
die Kinder. Heute vor 1 Monat
wurde Gabi geboren, wo ist die Zeit
hin. Daß unser Bataillon in 14 Tagen ganz
weg ist, hat niemand geahnt. Nun
weiter Gott befohlen mit tausend
Grüßen und Küssen Euer Papa
Onkel und Opa