Gläsersdorfer Einwohner
Gemeinde Gläsersdorf














Durch Glaserschdurf und Hummel
In niederschlesischer Mundart verfasst von Alfred Langner aus Gläsersdorf

Unter Erwähnung fast aller Gläsersdorfer Familien: Briefträger Emil Dörfer, Robert Dehmel, Duckhorn, Fleischer Friebe, Tischler Paul Feige, Gastwirt Anton Schwarz und Anna, Zimmermann Paul Glathe, Emil und Elli Gambke, Bäcker Gustav Hanke, Heidrich, Gastwirt Gutsche, Gastwirtin Meta Jacob, Förster Kaiser, Ernst Kühn, Günther Kühn, Bademeister Paul Langer, Maler Langer, Lober, Walter Lux, Schmied Ernst Müller, Mohnschuster, Malyn, Mende, Bäcker Ernst Nuschke, Fleischbeschauer Emil Neumann, Paul Preuhs, Riedel, Josef Schader, Ofensetzer Paul Schneider, Bürgermeister Wilhelm Sturm, August Sommer, Schmidt, Schirwitz, Johann Sucker, Fleischer Paul Jacob, Bruno und Margot Schrödter, Chausseewärter Ernst Sucker, Tietz, Günter Waegner, Emma Weber, Paul Wallisch, Klempner Walter, Wilhelm Walter, Schmied Zobel. (Wenn ich alle Namen richtig interpretiert habe! Andernfalls bitte ich um Korrektur! Heidi T.) Also hie sein merr im Oberdurfe und stiehn bei derr Bräuerrei. Neigiehn woarn merr nie erscht, beim Friebe Fläscher koff merr ins a Stick Wurscht und beim Nuschke Bäcker an Sammel. Itz giehts immer nunderhie, hoppla, do kimmt a Auto oangeflitzt, 's wur Waegner, darr macht no Liebn. Sucker Ernst, derr Schusseewärter, krotzt under a Bäumen rimm. "Tag Ernst, schie Wetter heut", wetter giehts. Nu sein merr scho beim Grenzkien und wo die Schussee an Kurwe macht, sieht ma schon a Mittlkratschm. Nu mir woarn schnell amoal eikiehrn, de Anna, woas de Goustwirtin is, stieht ei derr Haustiere und wischt sich de Hände ou de Schirze ob. Ei derr Gouststube is frisch und 's Gortenschläger Bier schmeckt. Schnell an Kurn derrzu, nochherr stabln merr wetter.

Aha, durt kimmt Neumann Emil, derr Trichienbeschoer, a hott schunt a Klien sitza. Schreter Bruno kimmt mit derr Margott vum Felde. Nu sein merr schu beim Glouth-Zimmermoun, Paul stieht eim Howe und sieht nochm Water. Mittelhof fiehrt Mist, machn die an Gstank, Sucker Johann schimpft deswegn wie a Rohrsperlch. Bei derr Zobl-Schmiede vorbei kumma merr zu a lange Wiesn. Bei derr Boudeounstalt stieht Langer Paul, derr Boudemäster, oum Wosserr und gofft. Ob merr a Gutsche Goustwirt besichn? Ach, giehn merr och bis zum Gerichtskratschm, zurr Jacob Meta. Aha, Derfer Emil macht groade a Brief kostn lier, Walter Willem stieht ou derr Tankstelle und nickt mit'm Kuppe. Ei derr Schmiede stieht Miller Ernst, derr Schmied, mit'm Paul und Schada Josef, derr Nupper. Jacob Paul, wous derr Fläscher is, kimmt mit'm Motorroude ougewixt. Im Gousthouse bei derr Meta giehts bunt zu, drinn sitzn Schneder Paul, derr Ofnsetzer, derr Mounschuster, Leuschner Willem, wous derr Goustwirt aus Braunau is, und de Meta, de Goustwirtn. Mir setzn ins derzu und trinkn a pour mitte, gour zu lange haln merr ins nie uff und stabln wetter!

Hiert och, wous derr Hanke Gustav, derr Bäcker, ferrn Spektakl macht. De Weber honn'n gwiß geärgert, ieberhaupt die kläne Emml, de Puckliche, senne Schwägern, hott ane gruße Gusche! De Mounschustern stieht ei derr Loudentiere und macht a finster Gsichte. Feige Paul, derr Tischler, stieht ei a Hemdsärmeln underm Birnbom und sieht a Sperlchn zu. Sene Ahle schimpft wie an Scharloster, de Gänse honn er de Gurkn obgezwickt. Schuld ist Paul, derr hott nie uffgepoßt. Nu ja, ja, de Heidrichn und de Riedln sind o wieder beim Klotschn und Schantiern. Bahl hätt ins a Roudler imgefuhrn, 's wur Inspektor Tietz aus'm Roudeck. Lux Walter hott an Menge Räder ou derr Bude stiehn. Uff derr huchn Poppl stieht derr Sturch eim Naste und kloppert. Im Roudecker Tech lärm de Fresche, mer kriegn ander Water. Alt Paul stieht uff derr Bricke und mart mit derr Lobern.

Bahl sein merr nu oum Ende vo Glaserschdurf und langsam giehts uff Hummel zu. Nuschk Ernst stieht ou derr Stroße und hott an dicke Zigarre eim Mol. Endlich sein merr bei Sturm, Wilhelm is no im Felde. Eim Howe stiehn an Menge Leute, a is nämlich Birgemäster. Satt ock, Gambke Emil macht Futter eim Gourtn. A zankt sich groude mit derr Elli, wous sene Schwaster is. Uffm Hummelhowe honn se Feierobnd gemacht. Vouter Pruss kimmt groude mit'm Paul ougelotscht. Itzt kummer langsam eis Durf neu, a Schustertomm rimm, kimmt Summer August mit Futter, de Madl sitzn hing druff. Nu sieht ma schunt 's Transfermaterhäusl hinger derr Sproutte stiehn. Uff derr Aue hott's an Menge Kinder, die kinschn mit Waldis Hund, mit'm Prinz. Langer Molersch Blouschn sein o mitmang. Bei Schworz Anton ei derr Gouststube giehts lustig zu, ebn macht Majestät derr Kaiser Förster de Stuffn nuff.

Mir kiehrn no nie ei, warn noch a Stickl eim Durfe wetter giehn. Di Diäml Robertn linst iber a Gourtn, Robert derr Lange wird bei Anton sitzn. Mutter Schmidtn is mit a Madeln im Gourtn. Die Wallschn mit derr Mutter Duckhurn stiehn eim Pasterhowe und quotschn , mit derr Malyn, Vouter Duckhurn macht zu Schworzn, an Kurn trinka, 's wur mächtig worm heute und do hott a Durscht. Froo Schirswitzn, de Muhme, kimmt groude vom Malkn. 's wird langsam Obnd und im Glocknhäusl läutn se Feierobnd. De Kihn Ernstn urbert no mit derr Gisskonne uffm Kirchhowe rimm. Dar ale Vouter Mende und Kihn Ernst hiern groude uff mit Hulzsägn. Der Kanter schnipplt im Gartl ou a Blumen rimm und kinscht ob und zu mit'm Hunde. Nu sein merr ou derr Kiesgrube ougelangt, durt hupst derr Kihn Ginter mit a Ziegn rimm. Vo hier aus sieht ma Johannhof und die ale Zieglei, mir giehn aber nu zurick. Denn mir wulln doch zu Anton neimachn, und Durscht hätt merr o.

Wilhelm Sturm 1880-1966

Bürgermeister Wilhelm Sturm (1880-1966)

Hiert och, do sein se fest bem Pichln. Anton ei Hemdsärmeln, de Zigarre im Mol, sticht ei derr Schänke und gisst ei. Oum Tisch sitzn Diäml Robert, Walsch Paul, derr Walter Klempner und derr Langer Moler. Merr winschn a schin Guttn Obnd und setzn ins derrzu. An Tschierske Kurn trinkn merr freilich mit. Der Langer Moler und de Schworzn sitzn ei derr Kiche und marn. Droußn is nu finster gwurn und Anton macht Licht und schalt's Radio ei.

Alfred Langner LHB 8/1973