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Herzlichen Dank für die wunderschöne Ansicht von der Gartenstraße in Kotzenau an Reinhard Fitzner! Das Haus links war Fechners Mietshaus. Es stand unmittelbar vor dem Haus mit der Nr. 3a, das auf dem nächsten Bild zu sehen ist. An der Giebelwand ist deutlich das Wort Maler zu lesen. Marianne Neef, die im Haus Nr. 3a aufgewachsen ist, erinnert sich noch an die beiden Malermeister Riedel und Adam in ihrem Haus. Und wohin führte die Einfahrt zwischen den beiden Pfosten rechts? Was stand auf dem Schild darüber?
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Diese Postkarte sandte Georg Fiedler an den Herrn Schulvorsteher Bartsch "z. Z. Frau Postdirektor Bartsch, Königsberg, Kurfürstendamm":
Lieber Herr Bartsch! Besten Dank für Ihre Karte, ich habe mich sehr darüber gefreut. Mir geht es gut; hoffentlich auch Ihnen. Die Ferien sind auch bald zu Ende und freue mich schon auf ein gesundes und baldiges Wiedersehen. Mit herzlichem Gruß Ihr dankbarer Schüler Georg Fiedler, Kotzenau, den 4.8.1910
Man sieht förmlich die Mutter danebensitzen und den Text an den Herrn Lehrer diktieren...
Die Post schickte die Karte jedoch am 8.8. wieder nach Kotzenau (zum Absender? zum Empfänger?).
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Herzlichen Dank an Arkadius Smyk für die Postkarte der Gartenstraße Kotzenau aus dem Jahr 1919!
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Kotzenau, den 8.2.1919
Wertes Frl. Meta! Teile Ihnen mit, daß ich heut morgen um 8 Uhr glücklich in meiner Heimat gelandet bin. Hier liegt sehr viel Schnee und ist auch kälter, hier ist die schönste Schlittenbahn, Sie hätten doch sollen mitkommen und die Schneeschuhe mitbringen. Mit herzlichem Gruß verbleibe ich Ihr H. Kronstein. Lassen Sie nur bald mal was hören. Viele Grüße an Ihre lieben Eltern und Frl. Schwester. Auf Wiedersehen! H. Kronstein Kotzenau/Niederschlesien, Kirchhofstr. 4
Hermann Kronstein war Mitglied im Kotzenauer Turnverein Gut Heil.
Manfred Kronstein war Saxophonist und Leiter einer Band. |
Eine sehr schöne Aufnahme von der Gartenstr. 3 und 3a. Ein Schild zwischen den beiden Fenstern rechts von der Toreinfahrt weist auf eine "Drehrolle" hin. Leider sind die abgebildeten Personen bisher unbekannt.
Zu dem Bild schrieb Marianne Neef am 26.5.2011: In diesem Haus haben wir gewohnt! Und ja, ich erinnere mich an die Drehrolle*! Ich war öfter mit Oma in der Rollstube, wo sie die Wäsche rollte, die sie zuvor auf zwei Holzrollen aufgerollt hatte. Die Rolle mußte mit einer außen angebrachten Kurbel gedreht werden, dann lief sie hin und her. Das Haus gehörte einer Familie Riedel, die Eltern waren nicht mehr und die beiden Geschwister verwalteten das Haus. Außerdem war im Haus ein Malerbetrieb, - Riedel und Adam -, der bestand aber zu meiner Zeit nur noch aus Adam, die Familie Adam wohnte im Haus, Herr Riedel war verzogen, seine Schwester, Frau Burghardt, verwaltete das Haus und eben auch die Rolle. Frau Burgharadt war Witwe, hatte eine Tochter, Käthe. Die Malerwerkstatt befand sich in der Toreinfahrt. Herr Adam starb so Ende der 1930er Jahre und somit war der Malereibetrieb aus. Die Leute vor dem Haus kenne ich nicht, das muß vor meiner Zeit gewesen sein, denn ich war seit 1928 das einzige Kind im Haus. Liebe Heidi, ich sende Dir viele liebe Grüße und ich bleibe Dir im Internet treu! Herzlichst Marianne Neef
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* Zu so einer Drehrolle möchte ich gern eine Erklärung geben. Nicht alle werden wissen, was für ein Gerät eine Wäscherolle war und wozu sie nötig war. Auch ich habe sie als Kind noch in Aktion erlebt.
Auf diesem Foto hier bekommt man vielleicht eine Ahnung von ihrer Größe! Die Walzen hinter den Klappgittern wurden heraus-gezogen. Dann wurde die Wäsche darauf gewickelt, die Walze wieder hineingeschoben, die Gitter nach oben geklappt und der Mechanismus in Gang gesetzt. Ein ungeheures Rumpeln setzte ein. Der riesige Kasten senkte sich nach unten und fuhr über die Walzen, durch sein Gewicht wurde die Wäsche geglättet. Die Wäsche hatte früher keine Anteile an synthetischen Fasern. Deshalb war sie nach einer 100°-Kochwäsche natürlich zerknittert.
Uns Kindern wurde immer wieder eingeschärft, ja nicht zwischen die Teile zu fassen. Wir hielten uns in respektvoller Entfernung und betrachteten fasziniert und gruselnd die Maschine. Heidi |
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