Pforten an der Evangelischen Kirche
Die Birke auf der Stadtmauer














Spitzbogen zwischen Kirche und Stadtmauer Rundbogen zwischen Kirche und Glockenturm


Beide Bogendurchgänge an der evangelischen Kirche zu Lüben wurden von den Lübenern 'Pforten' genannt. Sie sind im eigentlichen Wortsinn keine Pforten (Tore). Der Spitzbogen (links) verbindet Kirche und alte Stadtmauer, der Rundbogen (rechts) Kirche und Glockenturm. Darunter beide Pforten auf einen Blick! Dafür Dank an Elsa Kostka und Waldemar Marek!

Die beiden Pforten auf einen Blick

Die echte Pforte an der Evangelischen Kirche zu Lüben

Als die Stadt im Mittelalter noch von einer Mauer mit Tortürmen umgeben war, wurde, nachdem im Jahr 1397 ein neuer Friedhof vor den Toren der Stadt angelegt worden war, die Stadtmauer an der Kirche durchbrochen. Über den Wallgraben führte eine schlichte Holzbrücke nach 'draußen ins Freie'. So wie die übrigen Stadttore militärisch gesichert waren, wurde hier für den Verteidigungsfall ein Überbau angefügt, der eine Kontrolle des Ein- und Ausgangs ermöglichte. Das war "Die Alte Pforte" Lübens. Nach dem Abriss der Stadtmauern behielten die Lübener die Bezeichnung 'Pforte' für die beiden Bogendurchgänge bei.

Auch auf dem Stadtplan von 1715 sind die Stadtmauer und der Durchbruch an der Evangelischen Kirche gut zu erkennen.

Zeichnung von 1745 mit der Alten Pforte

Zeichnung von Johann Gottfried Müller von 1745, auf der die überbaute Alte Pforte zu sehen ist.
Darunter eine Zeichnung aus dem 15. Jahrhundert, auf der die Alte Pforte noch nicht überbaut ist.

Evangelische Kirche im 15. Jh. mit Pforte durch die Stadtmauer

Die alte Wallbrücke um 1900


Alte Pforte zwischen Innen- und Außenstadt nach 1464. An der Pforte führte ein Laufsteg über den Wallgraben zum neuen Kirchhof mit der Allerheiligen-Kapelle. Seit dem Abriss der Stadtmauer gab es keine Pforte mehr. Dank Tomasz Mastalski folgen einige Abbildungen der gleichen Stelle aus späteren Jahren.



Die Begräbniskirche auf dem alten Kirchhof wurde 1880 abgebrochen, nachdem der Kirchhof selbst 1873 geschlossen worden war. Der alte Wallgraben mit seinen beiden Brücken ist zugeschüttet. Durchgang über die Schulpromenade von der Kirche zum Gymnasium.


Quelle der Zeichnungen: Lüben - Geschichte einer niederschlesischen Stadt in Jahreszahlen und Bildern mit einer Zeittafel nach Konrad Klose: 'Beiträge zur Geschichte der Stadt Lüben', Lüben 1924, bearbeitet von Alfred Grosser, Selbstverlag, 1995