Lüben, 26.8.1927
Sehr geehrter Herr Postminister!
Ihre freundliche Einladung zwecks Denkmaleinweihung ist mir nach Lüben, wohin ich am 15. Mai unter Ernennung zum Direktor-Stellvertreter versetzt wurde, nachgeschickt worden. Ich danke Ihnen herzlich dafür, werde aber leider nicht kommen können, weil ich zu der Zeit dienstlich zu sehr gebunden bin. Sollten Sie die Gugali* besuchen, machen Sie doch bitte einen Abstecher zu uns. Mit den herzlichsten Grüßen von Haus zu Haus Ihr ergebener Kunze
Auf der Karte hat Dr. Kunze zwei Fenster angekreuzt und darunter vermerkt x...x "meine Wohnung"!
* Gartenbau- und Gewerbe-Ausstellung Liegnitz |
Lüben, den 11.9.1936
Sehr geehrter Herr Postminister!
Zu Haus wieder glücklich gelandet, gedenke ich des netten Sonntagsnachmittags, an dem Sie mich freundlicherweise ins Schießhaus mitnahmen. Ich hoffe sehr, daß Ihre Erkältung derzeit gelindere Form angenommen hat. Meine Frau würde sich mit mir freuen, wenn Sie uns mal aufsuchten. Meine Ferien habe ich bis zum 1. Oktober verlängern lassen, da ich erst am 11. Oktober ins Schulungslager muß. Beste Grüße auch von meiner Frau. Heil Hitler!* Ihr ergebener Kunze
Die Postkarte ist an den Postminister i. R. - also im Ruhestand - adressiert. Was mag den Direktor der Heilanstalt bewogen haben, auf einer privaten Karte diese Floskel zu gebrauchen!? Er ist auf all den Karten der einzige, der sie anwendet... |