Die älteste überlieferte Information über das Juwelier-geschäft von Walter Klingsporn stammt aus dem "Lähner Anzeiger" vom 23.3.1918. Sie berichtet von Einbrüchen in mehrere Lübener Uhren-, Gold- und Silberwarengeschäfte, darunter in das von Walter Klingsporn.
Aus dem Lähner Anzeiger vom 23.3.1918: Liegnitz. Einbrüche in Uhren-, Gold- und Silberwaren-Geschäfte wurden in den Nächten in Lüben und Liegnitz ausgeführt bezw. versucht. In Lüben wurden die Firmen W. Klingsporn, Hielscher und Weltike, in Liegnitz Grauel betroffen. In Lüben wird der Wert der entwendeten Uhren, Ketten, Nadeln usw. auf mehrere Tausend Mark (geschätzt), in Liegnitz hat Uhrmacher Grauel mehr als 16 000 Mark Schaden erlitten.
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Lüben/Schlesien, 30.9.1940
Mein lieber Herr Hidde! Vielen herzlichen Dank für die uns gesandten Sonntagsgrüße, selbige Grüße wir hiermit auf das Beste erwidern. Unsere liebe Tochter hat uns am Sonntag erzählt, daß sie in Görlitz war und Sie dort getroffen hatte. Gretel meinte, es wäre recht nett gewesen, und das ist ja die Hauptsache. Ich denke oft noch an die Schusseltouren*, an die so schönen Tage und Abende bei fröhlichem Gesang. Ich würde mich sehr freuen, wenn wir uns einmal wieder sehen könnten. Nun sind Sie Herr Hidde herzlichst gegrüßt von meiner lieben Frau und Tochter und auch von mir. Ihr Klingsporn
* Unsicher, ob ich das Wort richtig entziffert habe. "Schusseln" nannte meine schlesische Großmutter das Schlittern auf dem Eis.
Ein Jahr später waren Margarete Klingsporn und Otto Hidde verheiratet. Sie schreibt aus Lüben an die Schwiegereltern und Schwager Willy:
25.10.1941
Liebe Eltern und Willy! Von meinem ersten Urlaub bei den Eltern, der bald zu Ende ist, sendet Euch allen recht herzliche Grüsse Eure Euch liebende Tochter und Schwägerin Gretel. Liebste Mutter, ich habe durch deine Güte eine wundervolle, warme Bluse bekommen. Vielen Dank dafür. Viele herzliche Grüsse auch von meinen Eltern.
Auf der Vorderseite der Ansichtskarte, die unter den Arkaden des Hotels Grüner Baum aufgenommen wurde, vermerkt sie:
← 5 Häuser weiter wohnen wir.
So erfahren wir, dass in Ring Nr. 13 also nicht nur der Juwelierladen ihrer Eltern war, sondern dass die Familie dort auch wohnte.
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