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Mein Vater war auch auf dem Fliegerhorst Lüben angestellt. Er verließ seine kleine Familie noch während des Krieges. Von ihm habe ich keinerlei Dokumente oder Erinnerungen an Lüben erhalten. Um so mehr freue ich mich über diese Ansichtskarten eines Beschäftigten des Schützenzuges 73/4 vom Fliegerhorst Lüben. Mehrmals in der Woche schrieb er sehnsüchtig an seine Ehefrau und sein Söhnchen.
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Flieger bzw. Schütze Johannes Redwitz
Landesschützenzug 73/4 Fliegerhorst Lüben/Schles.
Feldpost an Frau
Hilda Redwitz
Gornsdorf i. Erzgeb.
Hauptstr. 7
Sachsen
Lüben, 12.12.1940
Liebe Hilda! Will Dir gleich wieder ein paar Zeilen schreiben. Habe heute Deine Briefe erhalten und mich sehr gefreut. Das Liederbuch ist schon richtig, vorläufig haben wir genug zum Singen. Du irrst Dich aber wegen der großen Führerrede, wir haben sie schon angehört. Schreibe mir nur alles, bin gespannt, was Du mir alles mitteilst. Das Essen ist gut, aber wie das so ist, wenn man in der frischen Luft ist, da kann man immer essen. Sei herzlich gegrüßt Hans
Karla nach Flensburg geschrieben.
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15.12.1940
Liebe Hilda!
Heute ist schon der 2. Sonntag, daß ich von Euch fort bin. Hatte auf Post gelauert, aber leider umsonst, was aber nichts ausmacht, war ich es doch nicht alleine. Am Freitag sind die Koffer weg von hier, hast Du ihn schon erhalten, und wie sah er denn aus?
Brauchte ganz notwendig Schuhschmiere zum Stiefelschmieren, wenn Du welche schicken kannst, denn hier kann ich keine erwischen, von der Wichse werden die Stiefel harte. Hatten heute die erste kalte Nacht, sonst ist's ganz schön, müssen uns eben an alles gewöhnen. Grüße an Barth Fritz und alle andern.
D. Hans |
Lüben, 21.12.1940
Liebe Hilda!
Will Dir gleich wieder antworten, habe soeben Deinen lieben Brief erhalten, gewartet habe ich genug, wie Du, von Montag bis Sonnabend war's. Dein Paket ist auch noch nicht da, obwohl ich jeden Tag darauf lauer. Wenn Du die Schmiere noch daheim hast, so schicke sie mir vorläufig nicht, es kann sich in kurzer Zeit viel ändern. Urlaub gibt es keinen, obowhl ich gerne heim zu Euch käme.
[Es] grüßt Dich herzlich Hans
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Lüben, 27.12.1940
Liebe Hilda!
Heute habe ich mit Freude Deinen lieben Brief und auch Hans' Briefchen erhalten. Die Feiertage sind nun vorbei und ich sehe doch, daß Ihr sie gut verlebt habt, was mich natürlich besonders freut, daß der Weihnachtsmann auch Hans nicht vergessen hat, nur wünschte ich mir, ich hätte dabei sein können. Sage nur Hans, ich hätte mich sehr gefreut über seinen schönen Brief. Dein Paket habe ich bis heute noch nicht erhalten, hab nun die Hoffnung aufgegeben, es überhaupt zu erhalten.
Herzlichen Gruß Hans.
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Lüben, 6.1.1941
Liebe Hilda!
Deinen lieben Brief vom 3.1. heute erhalten und mich sehr gefreut. Habe Dir heute ein Paket geschickt, es ist nicht viel darin, aber Ihr werdet es schon verwenden können, von diesem Zeug haben wir genug.
Mit Flensburg hast Du es schon richtig gemacht, das geht vorläufig nicht anders und wenn sie was haben wollen, werden sie dann schon zucken. Dein erstes Paket wird wohl weg sein, schon über 3 Wochen her, da kannst [Du] schon mal zur Post gehen. Wir haben genau wie Ihr weiter nichts als Schnee, sonst geht es mir ganz gut, was ich auch von Euch hoffe.
Herzlichen Gruß Hans
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Lüben, 10.1.1941
Liebe Hilda!
Muß Dir wieder einige Zeilen schreiben, habe soeben Dein liebes Päckchen erhalten, war ganz erstaunt, als ich zur Poststelle mußte. Alles gut erhalten und mich sehr darüber gefreut. Das kannst Du dir wohl denken, aber trotzdem sollst Du es nicht von Eurem Munde absparen. Du kannst Dir mal Tabletten mit versorgen, wenn ich welche haben will, teile ich Dir es dann mit. Eher brauchst Du nichts zu schicken. Hast Du mein Paket erhalten? Mir geht es gut, was ich auch von Euch hoffe.
[Es] grüßt Euch herzlich Hans
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Lüben, 13.1.1941
Liebe Hilda!
Habe gestern Deinen lieben Brief erhalten, hatte aber bereits meinen Brief zugeklebt, so will ich Dir noch eine Karte schreiben. Wir haben schon jeden Sonntag frei zum Ausgehen, waren so auch gestern wieder fort, allerdings kein ... Bahn, der Schnee liegt so hoch, daß man aufpassen muß, möglichst oben bleiben. Sind aber trotzdem durch, haben sehr gut gelebt und einen schönen Spaß gehabt, hoffe auch von Dir, daß Du einen schönen Sonntag gehabt hast. Das Mittagessen ist gut und reichlich.
Herzliche Grüße Hans
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Lüben, 14.1.1941
Liebe Hilda!
Heute habe ich Deinen lieben Brief vom 12. erhalten und mich sehr gefreut. Wie ich sehe, haben meine Bilder gut angesprochen, werde Dir noch einige schicken, aber wahrscheinlich nicht mehr von hier. Das Impfen hat mich nicht gestört, ist alles gut verlaufen. Hat denn Tändler Rudolf mal geschrieben? Wie gefällt es ihm denn, und kommt die Elfriede auch zu Dir, oder bleib sie auch zu Hause sitzen wie Du? Habe Euch ein Päckchen zusammengepackt, ist aber weiter nichts Besonderes drin, werdet es aber schon verwenden können!
Herzlichen Gruß Hans
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