Hermann Marx hat auch noch den Waldfriedhof angelegt. Der geplante Heldenhain wurde wegen des Krieges nicht vollendet. So mancher Villengarten war nach seinen Entwürfen und Ideen gestaltet worden. Viele Gartenfreunde holten sich seinen Rat, um auch ihre Blumenanlagen besonders schön und geschmackvoll anpflanzen zu können. Alle diese Erfolge gaben unserm Stadtgärtner neuen Ansporn. Sein künstlerischer Sinn schöpfte immer wieder Neues. Er strebte danach, der Gartenkunst ein neues Gepräge zu geben. Sogar über den "Weinschnitt" kam Fachliteratur aus seiner Feder.
Mit seinem Schaffen hat Hermann Marx Lüben, das von der Natur mit landschaftlichen Reizen nicht zu verschwenderisch bedacht worden war, den grünen wohltuenden und behaglichen Rahmen erweitert, der es in der vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Ebene erst so schön und liebenswert gemacht hat. Der in seiner Art so bescheidene Stadtgärtner genoß durch sein stets zuvorkommendes und hilfsbereites Wesen in allen Kreisen der Bevölkerung Achtung und Verehrung. Im Jahre 1935 trat Hermann Marx in den Ruhestand. Seinen 75. Geburtstag konnte er im September 1945 noch in der Heimat feiern. Doch schließlich mußte auch er die Heimat und die Stätten seines Lebenswerkes verlassen. Er starb am 5. März 1948 in Arnsdorf bei Dresden.
Erika Hoffmann-Rehmie
Stadtpark Lüben um 1910. Mit einem Dank an Tomasz Mastalski für einige der Abbildungen!
An einigen Stellen wurden auch die Reste der ehemaligen Stadtmauer Teil der Parkgestaltung.
Das bei den Familien mit Kindern so beliebte Schwanenhaus.
Schade, dass die Namen der Spaziergänger unbekannt sind.
Eine schöne Idee, die Birke nicht zu entfernen, weil sie die Wegführung "störte", sondern mitten im Weg zu belassen und in einen idyllischen Ruheplatz einzubeziehen!
Der Stadtpark Lüben um 1910, lange bevor übereifrige Kommunalpolitiker ihm den Namen eines Verbrechers verliehen, anstatt den Schöpfer der Anlagen Hermann Marx im Namen des Parks zu würdigen.
Dass es sich um eine spätere Aufnahme handelt, wird nur am veränderten Namen der Anlage deutlich!
Der Gedenkstein ist bisher unbekannt. Es kann nicht der für Walther von der Vogelweide sein. Das sieht man an seiner Form und der Umgebung. Aber was für ein Stein war das? Dort wird doch nicht etwa der herrliche Park den Spaziergängern als Hitler-Park ins Gedächtnis geschrieben?!
Ende der 1930er Jahre schloss sich Lüben dem Trend an, alles mögliche nach dem Diktator zu benennen.
Wo war diese Brücke? Im Stadtplan sieht man eine Brücke, die zwei Wasserstellen im Park verbindet, und eine, die die Gebäude auf beiden Seiten der ehemaligen Judengasse verbindet. Diese Aufnahme ist die einzige von einer Brücke im Park.
Der ehemalige Wallgraben vor der Stadtmauer wurde in die Gestaltung des Parks einbezogen.