Franzosenhäusel
Friedhof - Grabstätten














Franzosenhäusel Lüben

"Aber der Herr Posthalter hatte auch seine romantischen Neigungen, denn er besaß wohl den schönsten Garten der Stadt und hatte sich darin einen idyllischen Ruhebesitz geschaffen. Dies Paradies lag an der Pforte zwischen den Pfarrhäusern und dem alten Kirchhofe, in dem ehemaligen Wallgraben, also an der hier noch fast unversehrten Stadtmauer, in deren Zuge sich auch ein Turm erhalten hatte, bis zum Dach von Efeu übersponnen. Mitten in dem Garten stand ein Pavillon, der im Jahre 1813 von einem französischen Prinzen oder General bewohnt worden sein soll und seitdem vielfach als Wohnung für unverheiratete Offiziere diente. Die Fruchtbarkeit auf diesem gegen Süden gelegenen, der Sonne zu geneigten Gelände war sehr üppig; während der Fliederblüte berauschte es förmlich durch Farbe und Duft. Nur wenigen Auserwählten war der Zutritt gestattet; aber ein Mondscheinabend, den ich hier in holder Gesellschaft verbringen durfte, wird mir unvergeßlich bleiben."

Text: Oswald Baer in Konrad Klose, Geschichte der Stadt Lüben, Verlag Kühn Lüben, 1924, S. 444 / Foto: Fritz Peschel, Lüben

Franzosenhäusel Lüben. Dank an Tomasz Mastalski!

Das Franzosenhäusel wurde im Jahr 1813 für den französischen General Graf Jean-Gabriel Marchand erbaut. Darüber ist in der Klose-Chronik (z. B. S. 230) zu lesen.
Das Häuschen war 1914-1917 Treffpunkt der Lübener Wandervögel unter Leitung des Lehrers Dr. Martin Treblin.

Auf der Rückseite oben abgebildeter Postkarte erfahren wir, dass der Wandervogel-Verlag die Karte herausgegeben und Heinz Reinke das Häuschen fotografiert hat. Mehr von und über ihn auf der Seite über die Lübener Wandervögel.
Rückseite der Postkarte von Tomasz Mastalski mit den Angaben über Verlag und Fotografen

Lübener Wandervögel im Franzosenhäusel

Lübener Wandervögel am Franzosenhäusel

Im Fenster: Fritz Müller, Otto Wöbker, davor: Hoppe, Boldt, Hocke, Struck I, Theo Dames (1898-1972), Koppe, Grubahn, Kurt Schiller (1899-1956), Dr. Martin Treblin, kniend: Paul Hain, sitzend: Gerhard Zschau, liegend: Werner Schott, Gottfried Bohrisch, Herbert Dames, Wende, Walter Lange. In dankbarer Erinnerunge an Hartmut Dames (1933-2013).


Neuer Teil der Promenade mit Gebirgspflanzen, um 1915

Die Karte von ca. 1915 ist beschriftet mit "Neuer Teil der (Schul-)Promenade mit Gebirgspflanzen". Das Häuschen rechts muss das ehemalige Franzosenhäusel sein!