Gemeinde Ober Dammer

Ober Dammer in: Alphabetisches Verzeichnis der Stadt- und Landgemeinden im Gau Niederschlesien 1939

Ober Dammer [1939]
Gemeinde Kreis Lüben, 9 km, Post Steinau Oder, 161 Einwohner, 36 Haushalte, Flurgröße 416 ha, 4 Gemeinderäte, Bürgermeister Wöde, Fernsprecher Zedlitz 28, Landratsamt, Finanzamt, Versicherungsamt, Landkrankenkasse, AOK Lüben / Regierungsbezirk, Versorgungsamt, Arbeitsgericht Liegnitz / Arbeitsamt Liegnitz, Nebenstelle Lüben / Landgericht Glogau, Amtsgericht Steinau Oder / Standesamt, Gendarmeriebezirk Zedlitz, Kreis Lüben / Schulgemeinde Mittel Dammer / nächster Personen-, Güterbahnhof Steinau 8 km / nächste Kraftposthaltestelle Nieder Dammer 3 km

Aus: Alphabetisches Verzeichnis der Stadt- und Landgemeinden im Gau Niederschlesien mit den dazugehörigen Ortsteilen, Kolonien, Siedlungen usw., Kurt-Gruber-Verlag Wirtschaft Recht, Dresden, 1939

Karte zeigt Zugehörigkeit zum Kreis Steinau vor 1932

Ober Dammer in: Amtliches Landes-Adressbuch der Provinz Niederschlesien 1927

Ober Dammer [1927]
Dorf Kreis Steinau Regierungsbezirk Breslau 111 Einwohner Gemeindevorsteher Scholz Postamt Zedlitz Eisenbahnstation Güterladestelle Amtsgericht Landgericht Kreissparkasse Stadtsparkasse Finanzamt Gewerbeamt Zollamt Steinau Elektrizitätswerk Liegnitz evangelische Kirche und Volksschule

aus: Amtliches Landes-Adressbuch der Provinz Niederschlesien für Industrie, Handel, Gewerbe, Verlag August Scherl, Breslau, 1927

Dammer in: Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Schlesien 1913

Ober Dammer in einem Nachschlagewerk von 1845

Ober Dammer [1913]
Dorf + Rittergut: Kreis Amtsgericht evangelisches Kirchspiel katholisches Kirchspiel Eisenbahnstation Steinau (Oder) 8,5 km; Post Zedlitz (Kreis Steinau, Oder) 2,5 km; Amtsbezirk Standesamtsbezirk Dammer; 112 + 46 Einwohner

Mittel-Nieder Dammer [1913]
Dorf + Mittel Dammer und Nieder Dammer Rittergüter: Kreis Post Amtsgericht evangelisches Kirchspiel katholisches Kirchspiel Eisenbahnstation Steinau (Oder) 6 km; Amtsbezirk Standesamtsbezirk Dammer; 148 + 42 und 43 Einwohner

aus: Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Schlesien, Verlag Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1913

Ober Dammer seit 1932 - Kreis Lüben

Mittel Dammer und Nieder Dammer auf einer Messtischkarte von Steinau 1944

Mittel Dammer und Nieder Dammer - Kreis Steinau

Ober Dammer

Ober Dammer war mit 161 Einwohnern eine recht kleine Gemeinde. Sie war fast gänzlich vom Rittergut abhängig; denn nur je 9 Landwirtschaften und Nebenerwerbsstellen haben dem Ort den reinen Dominialcharakter genommen. Das Rittergut der Gräfin von Wallwitz verfügte über eine Nutzfläche von 351 ha.

Auffallend ist, daß die Evangelischen dieser kleinen Gemeinde, die kirchlich zu Steinau gehörten, nach einem eigenen Gotteshaus trachteten. Gewiß hat der lange Weg nach Steinau dieses Begehren beflügelt. Als auch die angestrebte Umpfarrung nach dem nahe gelegenen Zedlitz verweigert wurde, steigerte sich die Bereitschaft zu größeren Opfern. So konnte nach der Grundsteinlegung am 30. März 1884 bereits am 7. November die Einweihung einer Kapelle begangen werden, die den Namen "St. Johanniskapelle" erhielt. Die Kirche lag neben dem Friedhof, der Eigentum der Gemeinde war.

Schloss, Kapelle, Gasthaus F. Geschwinde

Schloss, Kapelle, Gasthaus F. Geschwinde

Auch eine kleine Orgel zierte dieses Gotteshaus. Nun wurde monatlich einmal mit dem Pfarrer aus Steinau in der eigenen Kirche Gottesdienst gehalten. Im Jahre 1888 konnte sogar hinter der Kapelle auf dem Friedhof ein hölzerner Glockenturm erbaut und mit einer Gußstahlglocke ausgestattet werden. Ober Dammer kam erst aufgrund der preußischen Kreisreform mit Wirkung vom 1. Oktober 1932 zum Kreis Lüben.

Heinz Boderke, Der Kreis Lüben, 1986

Schloss Ober Dammer

Die folgenden Bilder von Ober Dammer fand ich in Luzia Günthers "Der Altkreis Steinau (Oder) im Bild", erschienen im Selbstverlag des Steinauer Heimatboten, Düsseldorf 1990.

oben: Kapelle rechts: Schloss
oben: Glockenturm rechts: Schloss, Parkseite

Mittel Dammer 1915: Schloss, Schule und Woischkes Gasthaus. Bis 1932 gehörte der Ort zum Kreis Steinau.