Raudtener Wappen
Bahnhöfe Raudten und Queissen (Queißen)
Raudten
Queissen














Hauptbahnhof Raudten-Queissen und Stadtbahnhof Raudten Süd

Die Kreiskarte zeigt, dass Raudten und Queißen jeweils einen eigenen Bahnhof hatten. Als 1869 die Eisenbahnstrecke Liegnitz-Raudten gebaut und der Bahnhof mit Drehscheibe und Lokomotivschuppen auf Queißener Gebiet errichtet wurde, erhielt er den Namen Raudten!! Dadurch kommen einige Ungereimtheiten auf den Ansichtskarten und meine anfängliche Unsicherheit bezüglich der Zuordnung zustande! Ernst Krippahl verdanke ich, dass damit endlich Schluss ist!

Nach mehreren Umbenennungen im Laufe der Zeit war der Bahnhof bei Queißen zuletzt als Hauptbahnhof Raudten-Queissen bekannt. Mit dem zweigleisigen Ausbau der Strecke Breslau-Glogau, in den Jahren 1910-1913, wurden die Bahnanlagen in Queißen bedeutend erweitert. So wurde Queißen zu einem bekannten Eisenbahnknotenpunkt. Die folgenden Ansichten zeigen diesen Bahnhof Queißen-Raudten, auch Hauptbahnhof genannt. Danach folgt der alte Bahnhof Raudten, auch Stadtbahnhof Raudten-Stadt oder Raudten-Süd genannt.

Im Jahre 1900 wurde die eingleisige Kleinbahnstrecke Polkwitz-Raudten in Betrieb genommen. Fotos vom Haltepunkt der Kleinbahn in Raudten sind bisher nicht aufgetaucht. Mehr Informationen über die Polkwitzer auf einer Extraseite.

Bahnhöfe bei Raudten und Queissen

1. Hauptbahnhof Raudten-Queissen

Andreas und Walter Thiel übermittelten mir das folgende Foto von der Eisenbahnbrücke am Hauptbahnhof Raudten-Queissen. Wer die jungen Männer und das Kind sind, ist nicht mehr bekannt. Aber Walter Thiel erinnert sich, dass er als Kind selbst gern das Geländer hinuntergerutscht ist! Er könnte also einer der Jungen sein!

Walter Thiels Sohn Andreas schreibt dazu: Die Brücke befindet sich beim Hauptbahnhof in Raudten-Queissen. Ich habe sie auf dem Messtischblatt markiert. Man kann sie auch recht gut in Googlemaps sehen. Aber das Beste ist ein Video bei youtube! Es zeigt die An- und Abreise vom Bahnhof Gwizdanów-Rudna! Am Ende ist nicht nur die Brücke zu sehen, sondern davor auch das Stellwerk und davor das Beamtenhaus. Herzliche Grüße Andreas Thiel, 2011

Hauptbahnhof Raudten-Queissen

Hauptbahnhof Raudten-Queissen

Hauptbahnhof Raudten-Queissen

Hauptbahnhof Raudten-Queissen, Bahnhofswirtschaft Paul Kunzendorf

Hauptbahnhof  Raudten-Queissen

Hauptbahnhof Raudten-Queissen mit Anlagen

Wartesaal und Bahnhofswirtschaft Raudten-Queissen


Wartesaal und Bahnhofswirtschaft Raudten-Queissen

Wartesaal und Bahnhofswirtschaft Hauptbahnhof Raudten-Queissen.
Inhaber A. Menzel. Ein Vergleich mit den anderen Ansichten lässt vermuten, dass die Bahnhofswirtschaft zuvor Herrn Weickert (auch Weikert geschrieben) und zuletzt Paul Kunzendorf gehörte.

Lokomotive im Wartesaal

Eine erwähnenswerte Begebenheit vom Hauptbahnhof notiert Leopold Beyl im Juli 1962: "Vor 67 Jahren, am 25.7.1895, überfuhr eine Lokomotive den Prellbock der Drehscheibe des Raudtener Bahnhofs, der damals noch nicht Raudten-Queißen genannt wurde, prallte an die Mauer des Wartesaals, durchbrach diese und kam dann erst im Wartesaal zum Stehen. Mein Vater hat die Lokomotive in den Trümmern des Wartesaals fotografiert. Leider gingen die Platte und die Abzüge durch die Kriegsereignisse verloren. Das genaue Datum des Unglücks erfuhr ich von Lilly Madel aus Queißen."
Ob es irgendwo noch ein Foto von diesem Vorfall gibt?

2. Stadtbahnhof Raudten Süd
Auf einer Ansichtskarte von 1901 erfahren wir, dass der Stadtbahnhof Raudten-Süd am 1. Mai 1901 neu eröffnet wurde. Das Foto von der Eröffnung zeigt, dass sogar nationale Gefühle beschworen wurden. Außerdem gibt es eine Zeichnung des Schlosses Burglehn-Raudten und eine des Bahnhofs.


"Liebe Mathilde! Soeben habe ich von der Gnädigen einen Brief bekommen, daß wir bis spätestens bis Dienstag die Wohnung sollen sauberhaben. Wie denkst Du darüber, wann wollen wir in Berlin sein? Schreibe mir doch bitte bald Antwort. Besten Gruß von mir und der Mutter"

Bahnhof Raudten-Stadt bzw. Raudten-Süd um 1900

Zur Unterscheidung vom Hauptbahnhof Raudten-Queissen wurde er seit 1901 Stadtbahnhof Raudten Süd genannt.

Eisenbahnbrücke beim Bahnhof Raudten Süd 1912

Bau der Eisenbahnbrücke beim Bahnhof Raudten Süd 1912. Unter dem rechten Brückenbogen: Streckenbauleiter Johannes Rohwedder. Das hier noch offene Brückengeländer ließ Herr Rohwedder kurz danach in ein geschlossenes Betongeländer ändern, weil die Bauern fürchteten, ihre Pferde würden scheuen, wenn beim Überqueren der Brücke gerade ein Zug unten durchfährt!

Auch die oben gezeigte Brücke am Hauptbahnhof (Foto von Andreas und Walter Thiel) sollte durch Eisenwände verschandelt werden. Streckenbauleiter Rohwedder ließ jedoch die Platten nicht anbringen. Die Pferde scheuten trotzdem nicht!

Bahnhof Raudten-Stadt bzw. Raudten-Süd 1928

Bahnhof Raudten-Stadt 1928. Links das Bahnvorsteherhaus, dahinter das längliche Stationsgebäude, davor der Eingangsneubau zur Unterführung. In der Mitte das Stellwerk, dahinter der Liegnitzer Bahnsteig. Rechts unten der Breslau-Glogauer Bahnsteig.

Bahnhofswirtschaft Raudten Stadt Richard Herden

Bahnhofswirtschaft Raudten Stadt. Bis 1927 Inhaber
Richard Herden, danach bis 1945 Gustav Ilgner.

Bahnhof Raudten-Stadt bzw. Raudten-Süd 1928

Stadtbahnhof Raudten Süd, Inhaber der Gastwirtschaft Gustav Ilgner.




3. Haltepunkt der Kleinbahn Raudten-Polkwitz

Davon sind bisher keine Fotos bekannt. Wahrscheinlich ähnelte er dem Haltepunkt der Polkwitzer in Barschau!
Leopold Beyl beschrieb ihn anschaulich in seinen Erinnerungen: "Gern wurde ein Spaziergang zum Haltepunkt der Polkwitzer in Raudten unternommen; besonders zur Kirschenzeit. Der Haltepunkt lag am Molkereiweg, wo dieser von der Chaussee Raudten-Köben abzweigte. Er bestand aus drei überdachten Holzwänden und einer Bank. Die Fahrkarten wurden erst in der Polkwitzer gelöst, die zwei vorsintflutliche Personenwagen mit Ofenheizung hatte."