Kirche der Heil- und Pflegeanstalt Lüben
Heldenhain mit dem Gedenkstein für die Gefallenen des 1. Weltkrieges














Blick auf das Gelände der Heilanstalt mit Anstaltskirche im Hintergrund

Blick auf das Gelände der Heilanstalt mit der Anstaltskirche im Hintergrund


Über die Entstehung der Heil- und Pflegeanstalt
in der Chronik von Konrad Klose


Dort ließen wohl die Kreuzherren den Kalvarienberg mit den Kreuzwegstationen anlegen, aus dem der Volksmund hernachmals einen Kavalierberg machte. Jetzt der Hügel, auf dem die Kirche der Anstalt liegt. Als der Provinziallandtag im März 1901 den Bau einer neuen Provinzial-Heil- und Pflegeanstalt für etwa 1000 Kranke beschloß, befand sich auch Lüben unter den Städten, welche ihre Angebote machten, und es kam in die engere Wahl. Diesmal begriffen die Stadtväter die Gunst des Augenblicks besser als 20 Jahre früher, wo sich der Stadt die gleiche Gelegenheit geboten hatte. Damals - 1881 - forderte die Provinz 19 Hektar unentgeltlich, und die Stadt bot 5 Hektar, die übrigen zum Preise von 25 000 Mark. Damit waren die Verhandlungen zu Ende. Jetzt hatte die Stadt 125 Hektar zu beschaffen, davon 50 unentgeltlich, das bedeutete ein Opfer von ca. 100 000 Mark. Im November 1901 wurden zwischen der Provinzialverwaltung und der Stadt die Verträge abgeschlossen, welche den Bau von 40 Gebäuden vorsahen, die im Notfalle 1600 Kranken Aufnahme gewähren konnten. Am 6. Januar 1902 ward der erste Spatenstich getan, und am 6. November 1905 fand die Abnahme durch die Beamten der Provinzialverwaltung statt, am 16. November 1905 trafen die ersten Pfleglinge ein. Seitdem ist die Anstalt unter der Leitung ihres hochverdienten ersten Direktors, des Geh. Sanitätsrats Dr. Simon, der 1914 in den Ruhestand trat, nach allen Seiten ausgebaut worden. Sie bildet einen Stadtteil für sich, überragt von der Kirche, die den alten Kavalierberg krönt. Zum Nachfolger des Direktors Dr. Simon wurde Sanitätsrat Dr. Schubert berufen. Die Provinzial-Heil-und Pflegeanstalt schuf in der Anstaltskirche eine neue Predigtstätte, in der seit Dezember 1907 vierzehntägig Gottesdienst gehalten wird. Die Heil- und Pflegeanstalt schuf sich 1907 ebenfalls einen eigenen Begräbnisplatz. Jenseits der Bahnbrücke, hinter dem Friedhofe wurden 1911-13 Pflegerhäuser (Wohnhäuser für das Pflegepersonal) errichtet.

Wörtlich von verschiedenen Seiten der Klose-Chronik

Dank für das Foto der Anstaltskirche an Martin Waller,
dessen Großvater Alois Waller Pfleger in der Heilanstalt war.
Anstaltskirche, Foto von Pfleger Alois Waller

Anstaltskirche in der Chronik von Konrad Klose

Mit herzlichem Dank an  Lucas Wojnar

Mit herzlichem Dank an Lucas Wojnar!


Blick vom Haupteingang der Anstalt

Blick vom Haupteingang der Anstalt

Das Kirchlein im Winter

Das Kirchlein im Winter

Anstaltskirche auf dem Kalvarienberg Lüben

Deutlich zu sehen die kleine Anhöhe, deren Namen Kalvarienberg
und umgangssprachliche Verfälschung Kavalier-Berg Klose erklärt.

Anstaltskirche auf dem Kalvarienberg Lüben

Heute ist die kleine Anstaltskapelle eine Turnhalle... Wer darüber entsetzt ist, sollte bedenken, dass auch in Lüben eine Kapelle zur Turnhalle umfunktioniert worden war, die heute wieder Gotteshaus ist.