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Familie Reinhold mit ihrem Besuch auf einem Spaziergang. Wenige Jahre später ist die glückliche Zeit vorbei. Die Reinholds sollen die Sowjetunion erobern. In Orscha/Weißrussland verliert sich im Sommer 1944 die Spur Oskar Reinholds. Sein Bruder Willi fällt, wie man beschönigend sagt, im August 1944. Ein Vierteljahr warten Martha, die Tochter Käthe (* 1921) und die Söhne Walter (* 1931) und Werner (* 1937) auf eine Nachricht vom Ehemann und Vater. Im Oktober kommt ein Brief. Nicht vom Vater und Ehemann, sondern von der "Wehrwirtschaftlichen Ersatz-Abteilung 4, Abwicklungsstelle von Osteinheiten". Der Ehefrau wird in heroischen Worten mitgeteilt, ihr Mann habe sein Leben beim Einsatz "für die Größe und Zukunft" seines Volkes verloren. Was für ein verlogener Trost! Welche Größe? Welche Zukunft? Für einen wahnsinnigen Diktator, der Millionen ins Verderben trieb. Ein halbes Jahr später standen die Russen vor den Toren Lübens. Martha flieht am 27. Januar 1945, dem 8. Geburtstag ihres Sohnes Werner, mit ihren drei Kindern aus Lüben. Wie fast alle Frauen ihrer Generation hat sie über das grauenvolle Erleben nicht sprechen können. Ihr Enkelsohn Thomas widmet ihr und seinem Großvater Oskar diese Seite und stellte auch Material für weitere Einzelseiten (Kreis- und Stadtsparkasse) zur Verfügung. |