Töpferplatz
Katholisch-apostolische Kirche mit Bismarck-Denkmal, seit 1888 Turnhalle














Töpferplatz Lüben

Nach der Neugestaltung der Breiten Straße bis zum Amtsgericht wurde der Töpferplatz 1903 in Hann-von-Weyhern-Platz umbenannt. Im Volksmund hielt sich jedoch der ursprüngliche Name weitaus länger, wie die folgende Erinnerung beweist. Klempnermeister Bernhard Raffels Haus und das gegenüberliegende Gefängnis bildeten den Anfang der Kasernenstraße.

Erinnerung an den Tepperplatz
Tepperplatz nannte man ihn in Lüben. Warum? Wenn in der Stadt Jahrmarkt war, welcher zweimal im Jahr auf dem Ring stattfand, wo es Buden mit Zuckerwaren und Spielzeug, Bänkelsänger, Fischbuden, Roßschlächter mit Pferdewurst und Fleisch und noch viele andere Dinge gab, erschienen bei uns an der Breiten Straße, auf dem Tepperplatz, die Bunzlauer Tontöpfe! Die lagen und standen auf dem Boden, auf Stroh. Große und kleine Töpfe, für den Haushalt und für die Puppenstube.

Der Platz diente uns sonst als Spielplatz, zum Radfahrenlernen und Fangenspielen. Zum Pickeln haben wir uns Löcher gemacht. Im Sommer kam an Sonntagen der Eis-Rohde, es gab eine Tüte Eis für 10 Pfennig, zwei Waffeln zusammengelegt kosteten 20 Pfennig. Im Winter wurden Schneemänner gebaut. Wenn im Sommer mal ein großes Gewitter war, da hatten wir immer Hochwasser. Die Gullis konnten das Wasser nicht aufnehmen. Vom Tepperplatz an die Breite Straße bis zum Glade-Haus stand das Wasser. Gegenüber beim Wagenbau-Petrasch lief das Wasser ins Haus hinein, durch den Hausgang und hinten wieder raus. Das war ein Spaß für uns Kinder! Später, nach Jahren, wurde die Straße erneuert, da gab es dann keine Überschwemmungen mehr.

Elsbeth Schwarzhaupt geb. Bruschwitz (1921-2012) in Lübener Heimatblatt 2/1986