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Dr. med. Theodor Molinski (1898-1990) Theodor Molinski wurde als Sohn eines Lehrers in Gußwitz (Kr. Rawitsch) geboren. Seine Kindheitsjahre verbrachte er im Kantorhaus in Sarne (Kr. Rawitsch). In Krotoschin besuchte er das König-Wilhelm-Reformgymnasium. Von Juni 1916 bis Dezember 1918 war er im Krieg. Im Januar 1919 kam er nach Niederschlesien. In Breslau studierte er Medizin, legte Dezember 1922 sein Staatsexamen mit Erfolg ab und promovierte anschließend zum Dr. med. Vom 1. Januar bis 30. Juni 1923 war Dr. Molinski Praktikant an der Heil- und Pflegeanstalt zu Lüben. Ab 1. Juli 1923 bis Ende Dezember 1924 war er Assistenzarzt am Städtischen Krankenhaus und Säuglingsheim zu Liegnitz. Januar 1925 ließ er sich als Arzt in Lüben nieder, anfangs im Grundstück Friseur Gottschling, Breite Straße. Am 15. Dezember 1925 heiratete er und bezog eine Wohnung im Hause Priesemuth in der Bahnhofstraße. Im August 1930 erwarb er das Grundstück Kullmannstr. 9. Dort praktizierte er bis zuletzt. Die Flucht aus Lüben führte die Familie zuerst nach Sachsen. Nach der Übersiedlung in den Westen im Jahr 1950 hatte er mit außerordentlichen Schwierigkeiten (Zulassung zu den Kassen, bittere Not und Krankheit in der Familie) zu kämpfen. Bei Freunden suchte er Unterkunft, bis es ihm gelang, in Moers seßhaft zu werden. Trotz eigener Existenzsorgen ergriff er die Initiative, um eine Patenschaft für den Heimatkreis Lüben zu schaffen. Am 9. September 1956 konnte Dr. Molinski die Patenschaft mit dem Vorgänger des heutigen Rhein-Lahn-Kreises besiegeln. Die Urkundenübergabe erfolgte durch den damaligen Landrat des Unterlahnkreises, Herrn Meyer-Delvendahl. Dr. Molinski hatte erreicht, daß die Lübener in ihrer neuen Heimat wieder einen Ansprechpartner für ihre Belange und einen Gastgeber für ihre Heimattreffen hatten.
Die ersten Heimatkreistreffen organisierte er in Diez und Bad Ems, später in Nassau. Ihm verdanken die Lübener aus Stadt und Kreis, daß der Grundstein für die Heimatkreis-Treffen in Nassau, die Lübener Heimatstube und die Beziehungen zur Stadt Lubin gelegt wurden. Nachdem Dr. Molinski aus gesundheitlichen Gründen seine Praxis aufgeben musste, verzog die Familie nach Bad Pyrmont. Er wurde Ehrenvorsitzender des Heimatkreises Lüben. Nachdem seine Gattin verstorben war, verließ auch den 92jährigen die Lebenskraft. Er starb drei Monate nach ihr. Ein Dokument der Zeitgeschichte und der Dankbarkeit der Lübener für ihren "Dukter" findet sich auch in meiner Familiengeschichte Quelle der Informationen: Würdigungen und der Nachruf des Lübener Heimatblattes |