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Muckendorf [1939]
Gemeinde, Kreis Lüben, 3 km, Post über Lüben, 119 Einwohner, 30 Haushalte, Flurgröße 273 ha, 2 Gemeinderäte, Bürgermeister Wilhelm Figert, Landratsamt, Finanzamt, Amtsgericht, Versicherungsamt, Gendarmeriebezirk, Landkrankenkasse, AOK Lüben / Regierungsbezirk, Landgericht, Arbeitsgericht, Versorgungsamt Liegnitz / Arbeitsamt Liegnitz, Nebenstelle Lüben / Standesamt Ossig, Kreis Lüben / Schulgemeinde Klaptau / nächster Personen-, Güterbahnhof Lüben 3 km / nächste Kraftposthaltestelle Lüben 3 km
Aus: Alphabetisches Verzeichnis der Stadt- und Landgemeinden im Gau Niederschlesien mit den dazugehörigen Ortsteilen, Kolonien, Siedlungen usw., Kurt-Gruber-Verlag Wirtschaft Recht, Dresden, 1939 |
Muckendorf in Nachschlagewerken von 1789 und 1845
In Kloses Chronik wird Muckendorf mehrfach erwähnt, z. B. Seite 512. |
Muckendorf [1913]
Dorf + Rittergut: Kreis Amtsgericht Post Eisenbahn evangelisches Kirchspiel und katholisches Kirchspiel Lüben (Schlesien) 2 km; Amtsbezirk Standesamtsbezirk Ossig; 75 + 77 Einwohner
aus: Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Schlesien, Verlag Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1913
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Muckendorf 1938: Gasthof zur frohen Stunde, Inhaber Wilhelm Gensorowsky, Dorfansichten Auf dem Schild: Gasthof mit Ausspannung und Gesellschaftsgarten, Eingang um die Ecke Weiter unten wird eine ältere Aufnahme des Gasthofs gezeigt.
Schloss Muckendorf Mit einem herzlichen Dank an Marcin Owczarek!
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Muckendorf
In der Urkunde vom 19. März 1267, nach der dem Kloster Trebnitz der Zehnte aus den Ortschaften des Lübener und Steinauer Gebietes zuerkannt wurde, ist auch Micosivici, der slawische Name von Muckendorf genannt. Muckendorf war bis 1622 in herzoglichem Besitz. Daraus kann man schließen, daß dieser Ort eine wesentliche Rolle für die Versorgung der nur 2 km entfernten Burg Lobin und der befestigten Stadt Lüben gespielt hat.
Am 18. März 1622 wurde das fürstliche Kammergut von Herzog Georg Rudolph an den fürstlichen Rat Georg Muck verkauft und ist seitdem in Privathand geblieben.
Die Wohn- und Wirtschaftsgebäude des Gutes waren früher vermutlich die einzigen Bestandteile der Ortschaft. Erst später
konnten sich 10 kleine und mittlere Landwirtschaften sowie 4 Nebenerwerbsstellen ansiedeln. Für die 119 Einwohner waren die Kirchen in Lüben zuständig.
Heinz Boderke, Der Kreis Lüben, 1986
Wer kann Text- und Bildmaterial über Muckendorf beisteuern?
So fragte ich hier vor längerer Zeit...
Kurz darauf erhielt ich einen Brief von Reinhard Fitzner mit dieser wunderschönen alten Ansichtskarte von Muckendorf, Photographie und Verlag Emanuel Nitschke, Lüben.
Zu sehen ist der Gasthof "Zur frohen Stunde" in Muckendorf/Lüben mit dem Gartenrestaurant im Schatten herrlicher Bäume.
Die Kleidung der Gäste und des Dienstpersonals, Hüte und Sonnenschirme, die Bartmode der Männer und die Dragoner-Uniformen lassen darauf schließen, dass es sich um eine Aufnahme aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg handelt. Fröhlich grüßt ein Herr mit seinem Bierglas den Betrachter. Ein anderer schwenkt seine Offiziersmütze.
Was für ein friedvolles Bild...
Ein herzliches Dankeschön dem freundlichen Spender! Heidi
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Theo Dames schreibt über dieses Haus: In meiner Jugend, um 1908-1920, gehörte dieses Schloß und Gut der Frau Grapenthin (Tante von Haus Lehmann), die ein fast gleiches Haus in Lüben, in der Liegnitzer Straße besaß, gegenüber dem Droysen-Rüdiger'schen Schlößchen mit den antiken Gartenhäuschen. Erbaut: wohl spätes 18. Jahrhundert.
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