Ortsteil Neuguth Heinzenburg / Groß Heinzendorf
Gemeinde Herbersdorf














Heinzenburg in: Alphabetisches Verzeichnis der Stadt- und Landgemeinden im Gau Niederschlesien 1939

Heinzenburg [1939]
Ortsteil, Gemeinde Groß Heinzendorf, Kreis Lüben Schlesien, Post Heinzenburg / 227 Einwohner, 64 Haushalte, nächster Personenbahnhof Heerwegen Kreis Glogau 7 km, nächster Güterbahnhof Ober Gläsersdorf 6 km / nächste Kraftposthaltestelle Ober Gläsersdorf 5,5 km / NN 143 m

Aus: Alphabetisches Verzeichnis der Stadt- und Landgemeinden im Gau Niederschlesien mit den dazugehörigen Ortsteilen, Kolonien, Siedlungen usw., Kurt-Gruber-Verlag Wirtschaft Recht, Dresden, 1939

Neuguth-Heinzenburg in: Amtliches Landes-Adressbuch der Provinz Niederschlesien 1927

Neuguth [1927]

Dorf Kreis Lüben Regierungsbezirk Liegnitz 131 Einwohner Gemeindevorsteher Adolf Tauchert Post Neuguth-Heinzenburg Eisenbahnstation Güterladestelle Ober-Gläsersdorf Entfernung 6 km Amtsgericht Finanzamt Krankenhaus Lüben Zollamt Polkwitz Elektrizitätswerk Landgericht Liegnitz evangelische Volksschule katholische Kirche und Volksschule Fortbildungsschule
Ball, Alfred, Dachdeckermeister
Brendel, Luise, Schneiderin
† Elektrizitätsgenossenschaft Neuguth-Heinzenburg eGmbH
Kosch, Josef, Schuhmachermeister
Kunert, Gustav, Schneider
Kunert, Otto, Fleischermeister
Kunze, Karl, Sattlermeister
Lorenz, Rudolf, Fleischerei

aus: Amtliches Landes-Adressbuch der Provinz Niederschlesien für Industrie, Handel, Gewerbe, Verlag August Scherl, Breslau, 1927

Neuguth-Heinzenburg auf der Kreiskarte Lüben 1935

Heinzenburg in einem Nachschlagewerk von 1845

Neuguth-Heinzenburg  in: Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Schlesien 1913

Heinzenburg [1913]
Kolonie [Neuguth]: Kreis Lüben 17 km; Post Neuguth-Heinzenburg 1 km; Eisenbahnstation Polkwitz 6 km; [30 Einwohner]

aus: Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Schlesien, Verlag Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1913

1898: Schloss, Heinzenburg, Gasthaus Paul Pätzold

Schloss Neuguth-Heinzenburg, Besitzer Ernst Freiherr von Müffling

Neuguth-Heinzenburg, Besitzer Ernst Freiherr von Müffling

Schloss Neuguth-Heinzenburg, Besitzer Ernst Freiherr von Müffling

Hochzeitsgesellschaft bei der Vermählung des Fräulein von Sokoll mit Herrn Friedrich Wilhelm von Nickisch-Seedorf,
Königlich Preußischem Leutnant der Reserve im 2. Garde-Dragoner-Regiment, auf Schloß Neuguth im Kreise Lüben.
Photograph Fritz Härttwig, Lüben/Schlesien. Aus Sport im Bild, Wien-Berlin, Nr. 30, 2.1.1914, S. 947.

1. Marietta von Wentzel, 2. Hans Henning von Müffling, 3. Ingeborg von Wentzel, 4. Ehrengard von Müffling, 5. Nora von Müffling, 6. Vera von Müffling, 7. Fräulein Elisabeth von Alten, 8. Fräulein von Thiesenhausen, 9. Fräulein Eva von Nickisch, 10. Comtesse Irmgard Recke, 11. Fräulein Mathilde von Nickisch, 12. Comtesse Luise Recke, 13. Fräulein Ruth von Nickisch, 14. Fräulein Vally von Hühnerbein, 15. Freiherr von Müffling, 16. Graf Recke von Volmerstein-Kraschnitz, 17. Kandidat theo. Wigand, 18. Freifrau von Müffling geb. vom Rath, 19. Leutnant von Henning, 20. Leutnant Siegfried von Nickisch, 21. Leutnant Graf Friedrich Wilhelm Recke-Volmerstein, 22. Baron Szepessy-Sokoll, 23. Freiherr von Boyneburg, 24. Frau Elisabeth von Nickisch geb. von Sokoll, 25. Herr von Nickisch-Seedorf, 26. Herr von Sokoll, 27. Leutnant Hans von Nickisch, 28. Leutnant von Aweyden, 29. Leutnant von Itzenplitz, 30. Fräulein Irene von Thiesenhausen, 31. Leutnant von Klass, 32. Frau von Heyking geb. von Nickisch, 33. Major von Heyking, 34. Major von Sauerma, 35. Pastor Burkert, 36. Herr von Funke, 37. Graf von Recke-Parchau, 38. Gräfin Rittberg-Modlau geb. Gräfin Bassewitz, 39. Graf Rittberg-Jakobskirch, 40. Gräfin Rittberg-Jakobskirch geb. von Buch, 41. Rittmeister von Auer, 42. General Exzellenz von Nickisch-Bielitz, 43. Frau von Plessen geb. von Nickisch, 44. Gräfin Recke-Parchau geb. von Boehl, 45. Frau von Heydebrand geb. von Nickisch, 46. Hofrat Eminge-Graz. 47. Frau von Sokoll geb. Vitzthum von Egersberg, 48. Fräulein Luise von Nickisch, 49. Herr von Nickisch, Kuchelberg, 50. Leutnant von der Malsburg, 51. Frau von Nickisch geb. von der Recke, 52. Frau von Sauerma geb. von Nickisch, 53. Exzellenz von Nickisch geb. von Puttkamer, 54. Baronin Boyneburg geb. Vitzthum von Egersberg.
Einige aus dieser Adelsgesellschaft spielten im Kreis Lüben eine größere Rolle. Sie finden sie über die Google-Suche auf der Startseite.

Schloss Neuguth Heinzenburg auf einem Foto aus dem Jahr 1925

Schloss Neuguth Heinzenburg, Ansichtskarte von 1925, vom Schlossbesitzer selbst geschrieben.
Er dankt zwei Tage nach seinem Geburtstag der Freifrau von Rühling geb. Gräfin Seeau für ihre Glückwünsche!
Witzig die Anmerkung, Neuguth Heinzenburg läge im Kreis Lüben im preußischen Schlesien!
Was für ein Traditionsbewusstsein! Mehr über die Beziehung Schlesien - Preußen!

An Ihro Hochgeboren Freifrau von Rühling geb. Gräfin Seeau in Kremsmünster Ober-Österreich
Neuguth Heinzenburg Kr. Lüben i. Schlesien, den 11.VIII.1925
Besten Dank für freundliches Gedenken und gute Wünsche zu meinem Geburtstag, war tiefgerührt. Mit herzlichen Grüßen, Empfehlungen und Gruß & Kuß
E. Müffling
= Ernst Freiherr von Müffling, sonst Weiß gen., auf Heinzenburg (* 9.8.1855 in Düsseldorf † 10.2.1939 in Heinzenburg)

Eine weitere Ansichtskarte von Schloss Neuguth Heinzenburg, 1938 gesandt von Schlossbesitzer, Freiherr von Müffling, an den Freiherrn von Süßkind auf Schloss Bächingen an der Brenz in Schwaben:
Heinzenburg, den 23.VIII.1938
Herzlichen Dank für die guten Wünsche und das freundliche Gedenken. In alter Treue und Verehrung
Eurer Exzellenz sehr ergebener E. Müffling


Die Heinzenburg

Die Entstehung und älteste Geschichte der Heinzenburg geht in das Reich der Sage zurück, jedoch steht soviel fest, daß die Burg, wie ihre noch bruchstückweise erhaltenen Grundmauern beweisen, in die graue Vorzeit zurückreicht, und zwar in eine Zeit, als das Christentum entweder noch nicht eingedrungen war oder wenigstens noch nicht allgemeine Aufnahme gefunden hatte.

Herzog Heinrich I., "der Bärtige", aus dem Stamm der Piasten, Gemahl der heiligen Hedwig von Meranien (1174-1243), hat die alte Burg zerstört, auf dem Platze eine Festung zum Schutz des Landes erbaut und nach seinem Namen Heinze- oder Heinrichburg benannt.

Die Burg steht in der Folgezeit unter häufig wechselnden Landesherren aus den verschiedenen Linien der schlesischen Herzogshäuser. Sie gelangt ab 1419 in den Besitz einer Reihe sich schon in kurzer Zeitfolge ablösender Geschlechter. 1509 erwerben Leonhard und Christoph von Schkopp Schloß, Städtchen und Dorf Heinzendorf mit zugehörigen Gütern, die bis in die Zeit des 30-jährigen Krieges im Besitz derer von Schkopp verbleiben.

Nach dem 30jährigen Kriege, in dem die Burg zeitweise schwedischem, zeitweise kaiserlichem Machtbereiche angehörte, folgt wieder eine Zeit häufig wechselnder Besitzer bis zum Jahre 1744. In diesem Jahre erwirbt Herr Christian von Busse, Kgl. Kammerdirektor zu Glogau, Burg und Güter. Aber schon 1768 gehen die Besitzungen durch Verkauf vom Sohn Christian Daniel von Busse an dessen Schwester, die verwitwete Kriegsrätin Maria Magdalena von Massow, geb. von Busse, über und verbleiben alsdann bis 1840 im Besitz der Familie von Massow. Im Jahre 1870 werden Burg und Heinzensburger Güter von Friedrich Wilhelm Graf von der Recke von Volmarstein erworben. Zwischen 1840 und 1870 verschiedene kurzfristige Besitzwechsel, schließlich Erwerb von Burg und Gütern durch Ernst Freiherrn von Müffling, sonst Weiss genannt, dessen Sohn Hans Henning Frhr. von Müffling die Güter 1945 verlor.

Die Heinzenburg

Paul Pätzold's Gasthof, Schloss, Evangelische Kirche

Nicht unerwähnt bleiben darf die wichtige Rolle, die die Heinzenburg in der Kirchengeschichte des Landes Schlesien gespielt hat. Schon 1409 wird in einem Lehnsbrief "das Altar-Lehen des Altars auf dem Hause" erwähnt, woraus hervorgeht, daß eine Hauskapelle vorhanden und dieselbe wohl auch mit gewissen Rechten oder Nutzungen ausgestattet war.

Sicher ist, daß schon ab 1565 evangelischer Gottesdienst auf der Heinzenburg abgehalten worden ist. Nach den Wirren des 30jährigen Krieges mit seinen Zerstörungen dauerte es allerdings bis 1751, aus welchem Jahr die Chronik berichtet : "Nachdem nun Herr Geheimrat von Busse das Schloß zum Gottesdienst hatte einrichten lassen und den ersten Prediger voziert, so ward am 3. Adventssonntag dies Gotteshaus eingeweiht zur Schloßkirche der Herrschaft und Gemeindekirche ihrer evangelischen Untertanen von Gr. Heinzendorf, Neuguth, Herbersdorf und Neudorf."

v. M., Lübener Heimatblatt, 22/1956
(v. M. = vermutlich Freiherr von Müffling)


Neuguth Heinzenburg, Schloß, Kriegerdenkmal, Kirche, Gasthaus mit Saal von Paul Pätzold, Warenhaus Alfred Ball

Neuguth Heinzenburg, Schloß, Kriegerdenkmal, Kirche, Gasthaus mit Saal von Paul Pätzold, Warenhaus Alfred Ball

Paul Pätzolds Gasthof, Schloss, Inspektorhaus, Evangelische Kirche um 1915
Herzlichen Dank für die meisten Abbildungen von Ansichtskarten an Grzegorz Kardys aus Polkowice!


Konfirmanden vor der  Kirche zu Heinzenburg mit Pastor Oswald Wasserkampf (1937)

Konfirmanden vor der Kirche zu Heinzenburg mit Pastor Oswald Wasserkampf (1937). Vermutlich des gesamten Kirchspiels Heinzenburg, d. h. die von Groß-Heinzendorf, Herbersdorf und Neudorf, der Orte also, deren evangelischen Einwohner sich zur Kirche in Heinzenburg hielten.

Konfirmanden vor der  Kirche zu Heinzenburg mit Pastor  Oswald Wasserkampf (1940)

Konfirmanden vor dem Pfarrhaus mit Pastor Oswald Wasserkampf (1940). Vermutlich des gesamten Kirchspiels Heinzenburg, d. h. die von Groß-Heinzendorf, Herbersdorf und Neudorf, der Orte also, deren evangelischen Einwohner sich zur Kirche in Heinzenburg hielten.

Heinzenburg, Februar 1943, Konfirmanden vor dem Pfarrhaus mit Pfarrer Irmler

Heinzenburg, Februar 1943, Konfirmanden vor dem Pfarrhaus mit Pfarrer Rudolf Irmler
(Zuordnung unklar): Frieda Pallas, Kunert, -, Mende, Erika Schmidt, Elli Jahner, Wohlgemuth, Gustav Anderssohn, Helmut Schmidt, -, Helmut Wallisch, Manfred Wolf, Kurt Schmidt, Lachmann, Rudi Weiß, Gerhard Bullermann. Vermutlich sind dies die Konfirmanden des gesamten Kirchspiels Heinzenburg, d. h. die von Groß-Heinzendorf, Herbersdorf und Neudorf, der Orte also, deren evangelischen Einwohner sich zur Kirche in Heinzenburg hielten.


Zu den Personalkarten
der Lehrer von Heinzenburg

auf der Website der Bibliothek
für Bildungsgeschichtliche Forschung
des Deutschen Instituts
für Internationale Pädagogische Forschung


Das Copyright der Bilder liegt bei BBF/DIPF-Archivdatenbank.
Herbert Liehr
Herbert Liehr
Richard Nonnast
Richard Nonnast
Fritz Zwirner
Fritz Zwirner