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Jakobsdorf [1939]
Gemeinde, Kreis Lüben, 30 km, Post Jakobsdorf, Kreis Lüben, mit Ortsteil Wengeln, 521 Einwohner, 150 Haushalte, Flurgröße 829 ha, 5 Gemeinderäte, 2 Beigeordnete, Bürgermeister Placht, Fernsprecher Jakobsdorf (öffentlich), Landratsamt, Finanzamt, Amtsgericht, Versicherungsamt, Landkrankenkasse, AOK Lüben / Regierungsbezirk, Landgericht, Arbeitsgericht, Versorgungsamt Liegnitz / Arbeitsamt Liegnitz, Nebenstelle Lüben / Standesamt Parchau / Schulgemeinde Jakobsdorf /Gendarmeriebezirk Kotzenau / nächster Personen-, Güterbahnhof Jakobsdorf 2 km / nächste Kraftposthaltestelle Kriegheide 3,5 km. Vorhanden: Elektrisches Stromverteilungsnetz, 1 Volksschule
Wengeln [1939]
Ortsteil, Gemeinde Jakobsdorf, Kreis Lüben, Post Jakobsdorf, Kreis Lüben / 220 Einwohner, 62 Haushalte, nächster Personen-, Güterbahnhof Jakobsdorf, Kreis Lüben, 3 km / nächste Kraftposthaltestelle Kriegheide 3,5 km
Mühlheide [1939] Kreis Lüben, ist vollkommen in dem Ortsteil Wengeln, der zur Gemeinde Jakobsdorf gehört, aufgegangen und wird nicht mehr getrennt geführt.
Aus: Alphabetisches Verzeichnis der Stadt- und Landgemeinden im Gau Niederschlesien mit den dazugehörigen Ortsteilen, Kolonien, Siedlungen usw., Kurt-Gruber-Verlag Wirtschaft Recht, Dresden, 1939 |
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Jacobsdorf
Dorf Kreis Lüben Regierungsbezirk Liegnitz 280 Einwohner Gemeindevorsteher Placht Postamt Gemeindesparkasse Jakobsdorf Eisenbahnstation Güterladestelle Persel Entfernung 1 km Amtsgericht Kreissparkasse Finanzamt Lüben Landgericht Elektrizitätswerk Liegnitz (Kraft und Licht 220 Volt Drehstrom) Sparkasse und Darlehnskasse Stadtsparkasse Kotzenau Fortbildungsschule Volksschule
Feste, Hermann, Fleischermeister
Herrmann, Adolf, Schmiedemeister
Hoffmann, Rudolf, Stellmachermeister
John, Kurt, Gastwirt
Kierstein, Josef, Schuhmachermeister
Kobelt, Hermann, Tischlermeister
Kobelt, Willi, Fahrradhandlung
Linke, Richard, Bäckermeister
Placht, Fritz, Fahrradhandlung
Walden, August, Sägewerk
Wende, Gustav, Müllermeister
Wengeln
Dorf und Gemeindebezirk Kreis Lüben Regierungsbezirk Liegnitz 224 Einwohner Gemeindevorsteher Müller Postamt Jacobsdorf Eisenbahnstation Güterladestelle Persel Entfernung 3 km Amtsgericht Finanzamt Lüben Landgericht Gewerbegericht Kaufmannsgericht Zollamt Elektrizitätswerk Liegnitz (Kraft 220 Volt Licht 120 Volt Drehstrom) 1 evangelische Volksschule und Fortbildungsschule in Jacobsdorf evangelische Kirche in Kriegheide
Berger, Richard, Gasthofbesitzer
† Beyer*, Adolf Ewald Hugo, Konstruktionsbüro für keramische Anlagen
Schrenger, Rudolf, Müllermeister
Tschierschke, Rudolf, Schmiedemeister
† = Firma ist handelsgerichtlich eingetragen aus: Amtliches Landes-Adressbuch der Provinz Niederschlesien für Industrie, Handel, Gewerbe, Verlag August Scherl, Breslau, 1927 |
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Jacobsdorf [1913]
Dorf + Rittergut: Kreis Amtsgericht Lüben 29 km; Post Jacobsdorf (Bezirk Liegnitz); Eisenbahnstation Persel 2 km; Amtsbezirk Klein Kotzenau; Standesamtsbezirk Wengeln; evangelisches Kirchspiel Kotzenau und Kriegheide; katholisches Kirchspiel Kotzenau; 275 + 9 Einwohner
Wengeln [1913]
Dorf + Rittergut: Kreis Amtsgericht Lüben 27 km; Post Jacobsdorf (Bezirk Liegnitz) 1 km; Eisenbahnstation Persel 3 km; Amtsbezirk Klein Kotzenau; Standesamtsbezirk Wengeln; evangelisches Kirchspiel Kriegheide; katholisches Kirchspiel Kotzenau; 196 + 18 Einwohner
Mühlheide [1913]
Kolonie [Wengeln]: Kreis Lüben 30 km; Post Jacobsdorf (Bezirk Liegnitz) 1 km; Eisenbahnstation Persel 3 km; [95 Einwohner]
aus: Alphabetisches Verzeichnis sämtlicher Ortschaften der Provinz Schlesien, Verlag Wilhelm Gottlieb Korn, Breslau 1913 |
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Jakobsdorf in einem Nachschlagewerk von 1845
Volksschule Jakobsdorf-Wengeln, erbaut 1928/29
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Jakobsdorf: Gasthaus von Hermann Osterburg, Schloss, Bäckerei von E. König
Auch wenn es hier heißt "Jakobsdorf Bezirk Liegnitz" bin ich recht sicher, dass es das Jakobsdorf im Kreis Lüben zeigt! Mit der Rechtschreibung nahm man es wohl zuzeiten nicht so ernst. Jacobsdorf? Jakobsdorf? Und warum nicht Kreis Lüben, sondern Bezirk Liegnitz? Die Zuordnung wechselte häufig und zuletzt verstand man unter dem Bezirk Liegnitz ganz Niederschlesien! Und nun die Begründungen für meine Zuordnung: 1. Auf der Familienseite des Schmiedemeisters Adolf Herrmann sehen wir seinen Firmenstempel von 1927 mit der gleichen Bezeichnung "Jakobsdorf Bez. Liegnitz". Obwohl der Ort - allerdings Jacobsdorf geschrieben - im Adressbuch 1927 (s. oben) zum Kreis Lüben gehörte!
2. Vergleichen Sie bitte einmal das hier gezeigte Schloss mit den beiden Fotos vom Schloss weiter unten! Kann diese Übereinstimmung Zufall sein? Obwohl ich also nicht ganz sicher bin, dass diese Ansichtskarte Jakobsdorf im späteren Kreis Lüben zeigt, ordne ich sie hier ein und warte auf möglichen Widerspruch!
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Jakobsdorf
Die Gemeinde Jakobsdorf ist nach 1930 aus den selbständigen Gemeinden Jakobsdorf und Wengeln entstanden, deren Ortschaften ohnehin zusammen-gewachsen waren. Dazu gehörten die Ortsteile Persel, südwestlich von Jakobsdorf, und Mühlheide, westlich von Wengeln gelegen.
Die Gemeinde lag an der Nordwestecke des Lübener Kreisgebietes und grenzte im Westen an den Primkenauer Forst (Kreis Sprottau) und im Süden an das Kotzenauer Revier. In Persel war ein Bahnhof der Eisenbahnstrecke Reisicht-Waltersdorf.
Die 521 Einwohner der Gemeinde hatten ihren Lebensunterhalt überwiegend in 38 landwirtschaftlichen Klein- und Mittelbetrieben in den Rittergütern Jakobsdorf (65 ha) und Wengeln (232 ha) verdient.
Im Gegensatz zu den typischen Landgemeinden hatten 40 % der Bevölkerung ihre Erwerbsquelle im Handel, Handwerk oder in der Industrie. So war die Mehrheit der 28 Nebenerwerbsstellenbesitzer und der 279 Arbeiter in der Gemeinde überwiegend in Kotzenau tätig. Während in Jakobsdorf ein Gasthaus, je eine Bäckerei, Tischlerei, Stellmacherei, Schmiede und eine Windmühle ansässig waren, konnten in Wengeln ein Gasthaus und je eine Windmühle und Schmiede bestehen.
Die Gemeinde hatte eine evangelische Schule, aber keine Kirche. Die Katholiken gehörten zur Kirchengemeinde Kotzenau, die Evangelischen zur Parochie der Nachbargemeinde Kriegheide.
Heinz Boderke, Der Kreis Lüben, 1986 |
Hermann Feste's Gasthof und Fleischerei; Ball- und Theatersaal, Gastzimmer
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Flurnamen bei Jakobsdorf von Wilhelm Wende
Toter Mann: Zwischen Fichten eingebettet, in einer Senke des Langenwiesenberges, sickert ein kleines Quellchen ans Tageslicht. Als dort in früherer Zeit ein Mann seinen Durst stillen wollte, hat es ihm sicher so gut gemundet, daß er des Guten zuviel aufnahm. Vielleicht war er auch noch erhitzt, jedenfalls mußte er dieses Labsal mit dem Leben bezahlen. Obwohl nicht mehr im einzelnen bekannt, wird er bei den nun einsetzenden Qualen umhergeirrt sein, denn auf den angrenzenden Wiesen ist er gestorben. Dadurch erhielten diese Wiesen den Namen "Toter Mann". So etwa erzählten uns die Vorfahren, denn auf Anfrage beim ehemaligen Bürgermeister kann dieser sich erinnern, von seiner 1813 geborenen Großmutter in diesem Sinne gehört zu haben.
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Der Kesselborn (Kesselburn): Er ist umgeben von herrlichen Wiesen. Ein Spaziergang nach dort lohnte immer. Ein wenig weiter im Mischwald des Langenwiesenberges konnte man manche Vogelstimme wahrnehmen. Auf den Wiesen stolzierten Störche umd mancher Frosch kam auf Beyers* Scheune für den Nachwuchs. Als weitere Wiesenbewohner gab es Kiebitze, deren "Kie-witt" schon von weitem vernehmbar wurde. Zu Hunderten kamen die Möwen aus dem nahen Parchauer Teich. Vor allem beim Pflügen des Ackers waren sie zur Stelle. Der Kesselborn selbst lieferte gutes Wasser, das selbst in trockenen Jahren nie versiegte. So manches Faß Wasser wurde von dort geholt, auch so manche Flamme wurde daraus unschädlich gemacht. Und das vor allem, bevor die Wasserversorgung modernisiert wurde. Das überschüssige Wasser wanderte durch die Parchauer Fischteiche in die Sprotte, die es über Bober und Oder zur Ostsee beförderte.
Der Brand war ein restliches Waldstück mit Fichten von etwa 1 Morgen. Früher soll dort viel mehr Wald gewesen sein. Durch Feuer aber verbrannte es bis auf dieses Stück - daher der Name. Die Brandwiesen lieferten gutes Heu.
Thiems Sandberg: Seit eh und je wurde er Thiems Sandberg genannt, obwohl er der Gemeinde gehörte. Etwa 1930 wurden die dicken Kiefern geschlagen, die der Forst veräußern wollte. Erst dabei stellte der Bürgermeister fest, daß dieser Sandberg Gemeindeeigentum war; danach wurden die Besitzverhältnisse geklärt.
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Die Neue Gasse: Früher soll der Dorfweg an dieser Stelle viel Umwege gemacht haben. Als dann die Chaussee gebaut wurde, hat man manches geändert. Der Erfolg war, daß wir eine "Neue Gasse" bekamen.
Die Bunzlau-Glogauer-Straße war eine sehr beliebte Straße. Ganze Karawanen Kaufleute zogen da entlang. Wegen Ausraubungen schlossen sich die Fahrer zusammen. Allerlei Fracht wurde aus dem Glogauer Hafen geholt, bis Bunzlau und weiter transportiert. Etwa 32 km war es auf diesem Weg von Jakobsdorf nach Glogau. Durch diesen Durchgangsverkehr mögen auch beide Gasthäuser an dieser Straße, schräg gegenüber, entstanden sein. Letzte Besitzer waren: Gastwirt und Gutsbesitzer Gerhard Beyer* (26.4.1903 - 7. Mai 1945!) in Wengeln und Fleischermeister Hermann Feste in Jakobsdorf. Der schon 1926 verstorbene Gastwirt Richard Berger hat manchmal in meiner Gegenwart davon erzählt, wie es früher zuging und daß oft die Fahrer in beiden Gasthäusern übernachteten, dabei soll es immer sehr lustig zugegangen sein.
Dank an Arkadius Smyk für diese Aufnahme des alten Gutshauses von 1910.
Ob es sich bei den abgebildeten Personen um die Gutsbesitzerfamilie Beyer* handelt, ist nur zu vermuten.
Ganz gleich ob man den vorgenannten Weg oder den Parchauerweg benutzte, man fuhr über die Hänge in Richtung Parchau. Wie der Name entstand, ist unbekannt. Sei es, weil der Weg in dieser Richtung fast unmerklich anstieg und man daher von einem Hang sprach. Andererseits aber wurde geraunt, es wären früher dort Menschen gehängt worden.
Beyers* alte Scheune mit Storchnest: Ende März, Anfang April trafen alljährlich die Störche ein, sie hatten fast auch immer Nachwuchs. Ein Junge, der früher zum Nest klettern wollte, stürzte ab, er war jahrelang an den Folgen krank und starb in jungen Jahren. Als beim Einmarsch der russischen Truppen (Februar 1945) die alte Scheune in Flammen aufging, wurden auch die Störche heimatlos! Dem aber half Schmiedemeister Adolf Herrmann mit einigen Männern ab, es wurde auf Beyers* neuer Scheune eine Niststätte befestigt, die auch sofort von den Störchen angenommen wurde. Es konnte noch beobachtet werden, daß bis 1947 die Störche wiederkehrten.
Woywodes Hain (Besitzer Paul Lange) war ein Mischwald mit unzähligen Vogelstimmen. Bei Ausflügen ins benachbarte Haselbach konnte man die Schönheiten bewundern. Aus diesem Hain wurde so mancher Baum zum Weihnachtsfest geholt.
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Der Schuchhausweg: Dicht daneben war das Schuchhaus, es gehörte früher zum Dominium Schleißner, später ging es in Privatbesitz über.
Das Pauergut war früher eine eigene Landwirtschaft, es wurde vom Dominium angekauft, um dann in den 1930er Jahren wieder versiedelt zu werden. Damit wurden viele hundert Morgen durch Siedlungen vom Schleißner-Gut losgerissen (Hexenberg, Pauergut). Es blieben trotzdem noch 200 ha übrig.
Der Nasenzwickerbaum in Beyers* Garten könnte so manches Erlebnis erzählen - falls er noch heute steht. So mancher Junge erkletterte ihn. Manche Nase war mit den Früchten des Ahorns "geziert", wenn auch der Besitzer schalt, der Baum war immer wieder bevölkert.
Die Brauerei, die zuletzt zwar zu Wohnzwecken verwendet wurde, hatte früher ihre Bestimmung erfüllt. Bei der Schloßeinfahrt war der Hofteich und diente im Winter, wie auch der Schloßteich, zu Winterfreuden (Schlittenfaharen, Schlittschuhlaufen). Der Schloßteich war erheblich größer und schön angelegt. Fische und Enten belebten ihn. Dagegen war der Ententeich eine Mistgrube. Sie befand sich auch neben dem Dungspeicher.
Auch im Bruch war es schön. Zur Himbeerernte herrschte dort reges Leben. Mancher Korb oder manche Kanne wurde mit dieser kostbaren Frucht gefüllt.
Der Hexenberg war von mancherlei gruseligen Dingen umwoben. Früher standen dort etliche Windmühlen. Da es nun dauernd darin spukte, wurden die Mühlen abgerissen, und das Mühlrad machte den "Geisterstimmen" Platz. Wahrscheinlich wichen die Mühlen einfach der fortschreitenden Modernisierung.
Bei Grabungen in der Kiesgrube wurden um 1930 Urnen gefunden, die aus der Bronzezeit stammen sollten. Deshalb wird angenommen, daß sich dort ein Friedhof befunden hat.
Die Neue Schule wurde 1930/1931 eingeweiht. Der geräumige Platz war vom Bauern Wilhelm Lange schon vor dem ersten Weltkrieg bereitgestellt worden. Durch den Krieg hatte sich der Bau verzögert.
Denkmalstein: Bei diesem Denkmal sollen früher Kühe gehütet worden sein. Der Kuhjunge soll sich die Leine um den Leib gewickelt haben. Durch irgendeinen Umstand sind die Kühe scheu geworden, die Leine hat sich zusammengezogen und der Hüter konnte sich nicht mehr befreien.
Der Hinterheiderweg führte durch Waldungen des Grafen zu Dohna, Kotzenau. Wer sich die Zeit nahm und Glück hatte, konnte ganze Rudel Hirsche antreffen. Große Flächen waren eingezäunt, alles in bester Pflege. Kilometerweit konnte man Vogelgesang vernehmen. Solche Herrlichkeiten begegneten mir seitdem nie wieder!
Dreigrenzerweg: Obwohl dieser mit vorstehend erwähntem Weg nicht zu vergleichen ist, so war er dennoch schön. Sehr einsam an den drei Grenzen vorüber, gab's nur Wald bis nach Neuvorwerk, das auch von Wald umgeben war. Am Dreigrenzstein stießen der Bunzlauer Stadtforst mit herzoglichem Wald von Primkenau und gräflichem Wald von Kotzenau zusammen. Welche Mengen an Blaubeeren, Preiselbeeren, Pilze u. a. sie lieferten, kann sich kein Mensch, der nicht aus dieser Gegend kommt, vorstellen. Die Pflücker für diese Wälder kamen von weither gefahren.
Sicher war der richtige Name Pulverweg. Meist sagten wir aber Pullweg, aber auch als Purrweg war er bekannt. Als 1813 Napoleons Truppen nach Rußland zogen, soll in Primkenau eine Pulverfabrik gewesen sein, und auf diesem Weg soll das Pulver zur Bunzlau-Glogauer-Straße gefahren sein.
Der Friedhof wurde erst Ende der 1930er Jahre angelegt. Als erster wurde unser Gemeindemitglied Otto Ludwig beerdigt und als letzter unser Schmiedemeister Adolf Herrmann. Ehe der Friedhof angelegt wurde, mit einem schönen Drahtzaun und einer Halle, wurden die Jakobsdorfer nach Kriegheide, Kotzenau und einzelne nach Weißig gebettet.
Zum Bahnhof gehörten viele Morgen Lagerplatz. Beim Bau der Eisenbahnlinie Reisicht-Waltersdorf um 1890 schenkte Graf zu Dohna das Gelände. Der Bahnhof lag am Ende des Dorfes und war auf Wunsch des Grafen "Persel" genannt worden. Erst in den 1930er Jahren wurde Jakobsdorf daraus. Auf dem Bahnhof herrschte meist reger Verkehr durch die Verladung von Getreide, Kartoffeln, Heu, Zuckerrüben, Hanf und anderen landwirtschaftlichen Produkten.
Als das Sägewerk noch in Betrieb war, wurden viele Tischlereiprodukte waggonweise versandt. Sägewerkspächter Müller hat jahrelang Särge hergestellt, die alle vom nahen Bahnhof aus versandt wurden. Vergessen sei auch nicht der umfangreiche Versand von Grubenholz, Sägespänen usw. Leider, durch Besitzwechsel verursacht, ging dieser Betrieb etwa 1930 ein. Nicht weniger als 23 Morgen Platz gehörten zum Sägewerk. Ein Teil war Wald, darauf wurde der Friedhof angelegt. In der Hochkonjunktur liefen oft drei Vollgatter und ein Zentralgatter. Die geräumigen Hallen mit den Vollgattern wurden abgebrochen und eine Anzahl dort beschäftigter Jakobsdorfer mußte woanders Arbeit suchen. Einige gingen als Forstarbeiter, andere wieder nach Kotzenau.
Wilhelm Wende (1904-1979), Sohn des Jakobsdorfer Mühlenbesitzers Wende, im LHB 16/1961
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Bäckerei/Kolonialw. Willy Zeidler, Schloss, Wengeln, Kriegerdenkmal
Wengeln: Gasthof von Beier*, Kriegerdenkmal, Schloss
Wengeln 1909: Totalansicht, Beyer's* Gasthof, Saal
Wengeln: Schule, Schloss, Gasthof von Richard Berger
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* Der Name wird mal Beier, mal Beyer geschrieben. Deshalb ist unklar, ob es sich um die gleiche Familie handelt. |
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