(Königliches) Amtsgericht Lüben
Altersheim und Augustaheim bzw. Säuglingsheim














Eine der ältesten Aufnahmen des neuen Königlichen Amtsgerichts Lüben

1905 zog das Amtsgericht vom Ring um in dieses neue stattliche Haus. Oskar Hinke schreibt im Führer durch die Lübener Landschaft, dem Heimatbüchlein der Ortsgruppe des Riesengebirgsvereins Lüben von 1928, dass die Gugsch'e Schmiede dem Bau des Amtsgerichts hatte weichen müssen. Daneben seit 1901 das Kaiser-Wilhelm-Denkmal. Die alte Glogauer Straße war zur Breiten Straße ausgebaut (und umbenannt) worden. Gegenüber der Töpferplatz seit 1903 Hann-von-Weyhern-Platz. Der Pulverturm blieb nach einem Blitzschlag im Jahre 1900 bis zum Jahr 1908 ohne Dach. Nach der Restaurierung befand sich darin - laut Oskar Hinke im genannten Büchlein "wie ein Veilchen im Verborgenen" - ein kleines Heimatmuseum, siehe auch Klose-Chronik S. 283.

Eine weitere Aufnahme des Amtsgerichts um 1906. Es steht an der Einmündung der Breiten Straße in die Schulpromenade, wo sich die Schulen Lübens befanden. Am rechten Rand ist das Gemeindehaus zu sehen, das im Verlaufe der nächsten Jahre verschiedenen Zwecken diente.

Informationen aus dem Zentralblatt der Bauverwaltung Nr. 99 vom 7. Dez. 1907, S. 649/650

"Der in bevorzugter Lage der Stadt errichtete, im Jahre 1905 vollendete Neubau enthält in zwei Geschossen die Geschäftsräume für ein mit drei Richtern besetztes Amtsgericht. Im Erdgeschoß (Abb. 3) des Gebäudes ist die Gerichtskasse und das Grundbuchamt sowie eine Dienstwohnung für den Kastellan untergebracht.

Bei diesen Geschäftsräumen ist die Raumanordnung, ebenso wie bei den beiden anderen in das Obergeschoß verlegten Abteilungen so erfolgt, daß jedes Richterzimmer unmittelbare Verbindung mit der zugehörigen Gerichtsschreiberei erhalten hat. Von den Innenräumen hat im wesentlichen nur der Schöffensaal eine bessere Ausstattung aufzuweisen, er ist nach außen durch Fenstergruppierung und Giebelaufbau zur Erscheinung gebracht (Abb. 2).

Neubau des Amtsgerichts in Lüben in Schlesien.

Abb. 3 Erdgeschoß: g Grundbuch, h Tresor, i Flur und Warteraum, k Treppe zum Keller, l Referendar (innerhalb der Skizze: Kasse, Gerichtsschreiber, Richter, Wohnung des Kastellans: Stube, Küche, Speicher, Kammer)
Abb. 4 Erstes Stockwerk: a Rechtsanwalt, b c Zellen, d Durchgang, e Angeklagter, f Zuhörer (innerhalb der Skizze: Schreibstube, Bote, Gerichtsschreiber, Richter, Wartezimmer, Schöffensaal)

Die Baukosten belaufen sich einschließlich aller Nebenanlagen auf 121.147 Mark. Das Kubikmeter umbauten Raumes kostete bei dem Hauptgebäude 15,67 Mark. Die Stadt hat den Bauplatz unentgeltlich zur Verfügung gestellt und außerdem einen Beitrag von 15.000 Mark zu den Baukosten geleistet.

Die Bauanlage wurde nach einem im Ministerium der öffentlichen Arbeiten unter Leitung des Geheimen Oberbaurats Saal aufgestellten Vorentwurf unter Aufsicht des Regierungs- und Baurats Kerstein in Liegnitz durch den Kreisbauinspektor Baurat Pfeiffer in Liegnitz in den Jahren 1903-1905 zur Ausführung gebracht." Aus:




Amtsgericht und Pulverturm

Reinhold Wildenhof Eisenhandlung - Pulverturm (Glogauer Torturm) - Habsburger Haus -
Glockenturm der Evangelischen Kirche - Amtsgericht - davor Hann-von-Weyhern-Platz.

Amtsgericht und Pulverturm

Amtsgericht mit den Anlagen am Hann-von-Weyhern-Platz und dem Kaiser-Wilhelm-Denkmal

Amtsgericht

Aufnahme aus den 1930er Jahren.