|
Dieses Buch über die Geschichte des Dragoner-Regiments von Bredow, 1929 hrsg. von Rittmeister W. von Niebelschütz, konnte ich mir kürzlich ausleihen. Der "Abriß über die Regimentsgeschichte bis 1914" und 250 Seiten Berichte über die Teilnahme der Dragoner an den Schlachten des 1. Weltkrieges strotzen nur so von Kriegsbegeisterung. Es fehlt jede Reflexion über den Wahnsinn von Kriegen. Man philosophiert über den "... Grund für die beispiellosen Leistungen der Deutschen Heere gegen eine Welt von Feinden..." Natürlich waren solche Ansichten nur ein Spiegelbild dessen, was und wie die Mehrheit dachte. Davon erzählt u. a. der Bericht über die Fahrt zu den Kriegsschauplätzen Anfang August 1914. "... Die Fahrt quer durch das geliebte deutsche Vaterland über Glogau - Cottbus - Eilenburg - Weißenfels - Bebra - Kassel - Gießen - Coblenz nach Trier wird jedem, der sie mitgemacht hat, unvergessen bleiben. Das ganze deutsche Volk in allen seinen Gauen und allen seinen Schichten war in Begeisterung und opferfreudiger Vaterlandsliebe aufgeflammt und zeigte sich überall so einmütig, entschlossen, tatenfroh und voller Siegeszuversicht, daß den Dragonern warm und leicht ums Herz wurde und sie mit frohem Mute den kommenden Ereignissen entgegengingen."
Für Interessenten gebe ich im Folgenden das Inhaltsverzeichnis wieder. Die stolzen Schilderungen der Schlachten "mit Gott für König und Vaterland" sind vielleicht für Historiker interessant. Mit meinem Lüben-Projekt haben sie kaum zu tun.
Allerdings werden viele Namen ehemaliger Dragoner und ihrer Offiziere genannt, die mir aus anderen Lüben-Dokumenten bekannt geworden sind. Einige werden sogar mit Fotos vorgestellt. Ich gebe sie am Ende dieser Seite wieder.
Dieser Abschnitt von Oberstleutnant v. Reinersdorff über die Rückkehr des Regiments aus dem Felde und Ereignisse bis zu seiner Auflösung ist das einzige Kapitel, das ich vollständig zitiere. Wir erfahren daraus, wie sich Novemberrevolution und Kriegsende auf das Dragoner-Regiment auswirkten, wie es gemäß Versailler Vertrag am 30. September 1919 aufgelöst wurde und seit Dezember 1919 im 7. Preußischen Reiterregiments weiterlebte. So sehr, dass die Lübener dessen Angehörige bis zuletzt "Dragoner" nannten! Erst als Mitte der 1930er Jahre die Kradschützen einer Panzer-aufklärungs-Abteilung in die Kaserne einzogen, endete die Tradition der Lübener Dragoner vollständig.
|
|
Es folgen Seiten mit den Namen der ranghöchsten Lübener Dragoner während des 1. Weltkrieges (viele davon aus den Rittergütern des Kreises Lüben bekannt) und Listen mit mehreren hundert Namen der im ersten Weltkrieg gefallenen, verwundeten, gefangenen und vermissten Offiziere, Unteroffiziere und Dragoner des Dragoner-Regiments von Bredow (1. Schles.) Nr. 4. |
|
Freiherr von Bettendorff, Oberst und Kommandeur der Bredow-Dragoner 1914-1918
Links: Oberstleutnant von Stutterheim, Regimentskommandeur 1912-1914
|
Oberst Frhr. Ernst von Gersdorff 1918. Beim Regiment 1900-1919. |
Bilder vom Krieg, die einem Geländespiel der Pfadfinder, einem Jagdausflug mit Blasmusik oder einem Sonntagsspaziergang gleichen. Vom Grauen des Krieges keine Spur... |
April 1916 vor dem Unterstand "Villa Clara" bei Krassowa (heute Krasawa in Belarus). Unteroffiziere Schicht und Kolbe mit Mannschaften der 3. Eskadron des Dragoner-Rgts. Nr. 4 |
September 1915 bei Suliczewo (heute Suličava-Belarus). Von links: Gr. v. Finckenstein, v. Richthofen, v. Niebelschütz, v. Winterfeld, Stabsvet. Fischer, v. Lieres.
|
|
|
1916: Sonntagskonzert in Sawitschitschi (heute Zavidchytsy in Belarus). Ohne Namen. |
|