Vom Exerzierplatz kommend reiten die Dragoner an der Straßengabelung nach links in die Haynauer Straße, in der sich die Reithalle, die Ställe und die kleine Dragonerkaserne befanden. Rechts beginnt die Breite (vor der Neugestaltung um 1905 Glogauer genannte) Straße.
Auf beiden oberen Karten ist links hinten das Hotel zum Löwen zu sehen. Die folgende Abbildung zeigt links vom Hotel das Württembergische Palais.
Das Württembergische Palais und das Hotel zum Löwen in der ehemaligen Polkwitzer, später Hindenburgstraße.
Hindenburgstraße an der Einbiegung zur Breiten Straße, links neben der Litfaßsäule die Bäckerei von Paul Vorwerk, später Franz Gertig. Das große Haus rechts neben der Dittmannsgasse in Richtung Haynauer Str. existiert noch heute. Leider ist nichts weiter über seine Bewohner bekannt, auch nicht, zu welcher Straße das Haus überhaupt gehörte.
Haus vorn rechts: Polkwitzerstraße 3, Haus von Amtsgerichtsrat Sonneck, bis an seiner Stelle 1935/36 das Kreishaus der NS-Verwaltung gebaut wurde. Dahinter das Kreisständehaus, seit 1936 Kreissparkasse.
Haus der Familie des Amtsgerichtsrats Sonneck (ca. 1850-1910). Danach wohnte hier die Familie des Kreisbaumeisters Zschau, bis das Haus 1935 für den Bau des Kreishauses abgerissen wurde. Familie Zschau zog deshalb in das Haus hinter der Kreissparkasse. (Es müsste die Nr. 8 der Hindenburgstraße gewesen sein!) Dort hat wohl auch der letzte Kreisbaumeister Johann Aschenbeck gewohnt!
Polkwitzer Straße auf einer Feldpostkarte von 1915. Kurze Zeit später - nach Hindenburgs Erfolgen im 1. Weltkrieg - wurde sie in Hindenburgstraße umbenannt. Diese und die folgende Karte wurden im gleichen Verlag, Paul Kühn Lüben, hergestellt. Das gleiche Motiv wird dann plötzlich als "Glogauer Straße" bezeichnet. Die Straße hieß aber nie Glogauer! Sie führte nur nach Glogau! Das deutet auf eine Übergangszeit bei der Umbenennung hin. Mit einem herzlichen Dank an Jörg Siegert!
Links ist ein Teil vom Württembergischen Palais zu sehen. Dahinter (wie auch auf den beiden oberen Bildern) das Hotel zum Löwen. Rechts vor "Paul Vorwerks Brot- & Weißbäckerei" biegt die Hindenburgstraße in die Breite Straße ein.
Reichspräsidenten-Wahlkampf 1925 an der Litfasssäule an der Ecke Hindenburgstraße - Breite Straße! Wählt Otto Braun!
ist auf dem Plakat zu lesen. Wohl zu Unrecht ist dieser SPD-Politiker heute beinahe unbekannt! Lest von seinem Schicksal!
Hindenburgstraße 14: Das Pflegerhaus, in dem vorwiegend Angestellte der Heilanstalt wohnten, darunter die Familie des Pflegers Erich Sucker und der Pförtner der Heilanstalt Deutschländer mit seiner Ehefrau. Leider gibt es bisher nur dieses Bild aus der Nachkriegszeit, auf dem erste Veränderungen der Straßenführung sichtbar werden. Die Einbiegung nach links mit dem Einfahrtverbots-Schild war vorher nicht dort. Das Haus existiert auch heute noch und steht unter Denkmalsschutz. Hier verlebten die fünf Kinder der Familie Sucker Ruth, Gisela, Marianne, Vera und Siegfried eine glückliche Kindheit.
Polkwitzer Chaussee mit Blick auf Heil- und Pflegeanstalt. Rechts Garten-Etablissement zum Reichsadler. Im 19. Jh. "Schillers Etablissement" genannt. (Unbekannt, ob nach dem Inhaber, denn es gab mehrere Familien namens Schiller in Lüben, oder ob so wie der "Schillerpark" nach unserem Dichter Friedrich Schiller benannt.) Spätere Inhaber des Gasthofs zum Reichsadler waren Karl Sommer und Paul Gumpricht. Dank dafür an Bernd M.!
Das "Etablissement zum Reichsadler", als Karl Sommer Inhaber war. Dank an Stefan Chojnacki!
Teil der Hindenburgstraße, der in der äußersten Ecke des Stadtplans links oben noch zu sehen ist und unmittelbar in die Heil- und Pflegeanstalt führt. Rechts ehemaliger Gasthof zum Reichsadler, seit 1920 Autowerkstatt Adolf Raschke. Die gegenüberliegende Straßenseite ist inzwischen bebaut. Dank an Tomasz Mastalski!
Diese Aufnahme aus dem Jahr 1929 zeigt das Haus des Gutsbesitzer-Ehepaars Bernhard und Emma Triebel in der Polkwitzer Str. 11. Emma Triebel geb. Behnisch war die Schwester des Großvaters von Frau Anna-Elisabeth geb. Behnisch, die das Foto übermittelt hat. Auf der Rückseite ist die Anmerkung, dass es sich um das Triebel-Haus handelt. Auf dem Stadtplan ist das Grundstück in der linken oberen Ecke neben dem Sportplatz am Kleinen Exerzierplatz zu sehen.
Noch einmal: Hindenburgstraße gegenüber Autowerkstatt Adolf Raschke. In der Ferne links ein Schornstein der Heilanstalt.