Michael "Unterwegs zu meinen Vorfahren - Teil 10"
Unterwegs zu meinen Vorfahren - Teil 1














10. Die Suche führt nach Berlin … und weiter!

Ancestry ermöglicht nicht nur die Absuche nach Datensätzen in Tausenden von Datenbanken, sondern auch das Anlegen eines Familienstammbaumes, wo Ereignisse wie Geburt, Heirat und Tod einer Person, mit diesen Datensätzen verknüpft werden können. Solche Verknüpfungen können eigenhändig durchgeführt werden, indem man erst eine Datenbank nach Namen und anderen Personalien absucht, dann, falls Passendes gefunden wird, zu einer Person im Stammbaum in Bezug gebracht wird.

Jedoch läuft bei Ancestry solch ein Absuchungs-Prozeß auch automatisch. Dieser Prozess fragt nicht nur andere angelegte Stammbäume nach passenden Personalien ab - falls diese zur Besichtigung freigeschaltet sind - sondern auch die vorhandenen Datenbanken werden abgesucht. Wenn dieser Algorithmus auf wenigstens einen Treffer stößt, so erscheint neben der Person im Stammbaumbild ein grünes Blatt. Dies wird in nachstehender Abbildung verdeutlicht.

Hier sind z.B. für Johanne F. BIESSEL, Florentine L. MARTSCHINCK und andere neue Hinweise durch Blätter markiert worden, die nun zur Auswertung anfallen. Klickt man nun auf solch einen Hinweis für eine Person, so kann man die gefundene Referenz zu dieser Person einsehen und entsprechend auswerten. Es gibt dabei drei Möglichkeiten zur Disponierung des Hinweises.

Eine Möglichkeit ist es, den Hinweis abzulehnen. Dies geschieht z.B. wenn man trotz Übereinstimmung des Namens und Geburtsdatums zusätzliche Informationen zur besagten Person besitzt, die diesen Hinweis ausschließen. Ein Beispiel hier wäre, dass die gefundenen Daten sich auf eine angeblich im Ausland lebende Person beziehen, von der man aber genau weiß, dass diese Person Deutschland nie verlassen hat. Für diese abgelehnten Hinweise kann man die Begründung dann auch dokumentieren. Bei häufig vorkommenden Nachnamen und der relativ kleinen Auswahl an Vornamen für Personen im 19. Jahrhundert ist es immer wieder überraschend, wie viele davon dasselbe Geburtsdatum haben, und hilft dann nur der Mädchen-Name der Mutter, um feststellen zu können, ob es sich um dieselbe oder zwei unterschiedliche Personen handelt!

Die zweite Möglichkeit ist, den Vorschlag zu akzeptieren. Es folgt daraufhin zu dieser Person eine Seite mit den vorgeschlagenen neuen und den vorhandenen Daten nebeneinander dargestellt. Die Abgleichung erlaubt nun die wahlweise Selektierung der einzelnen Datenfelder von beiden Auflistungen. Durch diesen Prozess kommt es oft vor, dass man z.B. Taufnamen ergänzen kann, zusätzliche, vorher unbekannte Daten wie z.B. Sterbedaten einfügen kann, oder die Namen der Eltern als neue Personen im Stammbaum aufbauen kann. Im Profil zu dieser Person wird nun eine Verknüpfung zu diesem Datensatz angelegt, die sich auch weiterhin dokumentieren läßt.

Die dritte Möglichkeit ist ihn als "vielleicht" zu markieren. Diese Option ist oft angebracht, wenn man bei der Suche einer Person ganz am Anfang steckt, und noch nicht genügend Informationen besitzt, um den Vorschlag abzulehnen oder zu akzeptieren. Der Hinweis bleibt für eine zukünftige Auswertung parat.

Durch diese Methodik wurde der Heiratseintrag von Carl Wilhelm BIESSEL und Luise Amalie SCHNEIDER in der St. Jacobi Kirche zu Berlin aufgedeckt:

Der Vorschlag, das Ehepaar als zugehörig zum BIESSEL Stammbaum zu akzeptieren, wurde akzeptiert, weil der Name des Vaters des Bräutigams ("Friedrich") sowie dessen Wohnort ("Dittersbach") mit den schon vorhandenen Informationen zu dieser Person übereinstimmten.

Es gab darufhin weitere Hinweise zu Personen, auch zum August BIESSEL, alle in Berlin wohnhaft, wodurch sich eine erhebliche BIESSEL-Sippe im Stammbaum aufbauen ließ. Ganz deutlich wurde, dass zur Zeit der deutschen Industrialisierung diese BIESSEL-Wanderung vom Kreis Lüben nach Berlin ein kleines Beispiel einer viel größeren Tendenz anzeigte. Die Daten verweisen darauf, dass August BIESSEL von Berlin nach Amerika ausgereist war.

Ein Familienstammbaum ist nie ein abgeschlossenes, vollendetes Werk. Neue Hilfsmittel wie online gestellte Datenbanken, die vereinfachte Zusammenarbeit mit anderen Ahnenforschern und neue Möglichkeiten wie die DNA-Analyse dienen alle als neue Werkzeuge in der Ahnenforschung.

Ich möchte Sie mit diesen Ausführungen zur Verwendung von Ancestry ermutigen! Mir hat es spannende Stunden und interessante Ergebnisse gebracht! Michael R.


Zu den Kapiteln 1-10